Immer wieder schallt mir etwas entgegen, das wohl ein Argument sein soll, aber doch nur eine moralische Bankrotterklärung ist.
Junge Menschen haben vor ein paar Jahren angefangen, für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren. Ihre Forderung war dabei genau die, die für Menschen, die schon aus Altergründen nur eingeschränkt die Möglichkeit hatten, sich mit dem Thema und möglichen Lösungen wirklich tiefgehend zu beschäftigen, die Sinnvollste ist: „Hört auf die Experten.“
Unser Planet wird, wenn wir so weiter machen, sehr bald für uns nur noch teilweise nutzbar sein, wenn überhaupt. Das Klima hat längst Schaden genommen und wir haben jährlich mehrere 10.000 Tote aufgrund von Umweltschäden. Das ist so, und wird auch nicht besser, wenn wir die Schuld hin und her schieben.
Es ist schon peinlich, wenn das Erwachsene untereinander machen, aber richtig widerlich wird es, wenn Kindern und Teenagern die Verantwortung zu geschoben wird. Diese Sprüche, in denen Erwachsene meinen, die richtige Antwort darauf, dass Teenager darauf drängen, diesen Planet doch nicht komplett zu zerstören, so dass nachfolgende Generationen noch eine Chance haben, sei, den Teenagern die Heizung abzustellen, das Handy abzunehmen und sie möglichst bei Wasser und Brot einzusperren, oder wahlweise im Winter auf die Straße zu setzen.
Nur: Erwachsene geben ihren Kindern die Smartphones, so sind sie besser erreichbar. Erwachsene fahren ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, denn für die Erwachsenen ist das so bequemer. Und Erwachsene entscheiden darüber, womit die Wohnung geheizt wird. Wenn also die Heizung in einer Wohnung nicht Klimaneutral ist, wer hat da wohl was falsch gemacht? Genau, die Erwachsenen in dieser Wohnung, eventuell die Person, die die Wohnung vermietet, aber sicher nicht, die dort wohnenden Teenager, die nichts wollen, als diesen Planeten für unsere Nachkommen zu erhalten.
Also, allen, die meinen, das Spiel des Abschiebens von Verantwortung so weit zu treiben, am Ende den Kindern, die am wenigsten dafür können, die Verantwortung für die Welt in die wir sie gesetzt haben zu zuschieben:
Es gibt einen Grund dafür, dass Erwachsene so weitreichende Rechte haben, in das Leben von Kindern einzugreifen. Die Kinder wachsen noch auf, lernen noch, und haben keine andere Möglichkeit, als in der Welt zu leben, die anderen vor ihnen so gestaltet haben, wie sie nun mal ist. Kinder sind nicht verantwortlich.
Kinder sind jung, sie sind erst vor kurzem in diese Welt gekommen. Wir müssen ihnen erstmal ein paar Jahrzehnte Zeit geben etwas zu verändern. Wir hatten diese Zeit, und jede:r von uns muss selbst wissen, ob er:sie die Zeit einfach vertan hat, oder an der Dummheit und Gier der anderen gescheitert ist. In keinem Fall können unsere Kinder etwas dafür.
Und, was wichtiger ist als alles andere: Unsere Kinder, die bei Friday for Future aktiv sind, haben einfach recht.
Also, entweder freuen wir uns doch, dass unsere Kinder unseren Kampf weitertragen und hoffen, dass die nächste Generation mehr Erfolg hat, als wir, oder schämt euch für eure widerliche Ignoranz, stellt eure eigene Heizung aus, verschenkt eure Smartphones und lasst eure stinkenden Dreckschleudern stehen. Schämt euch für euer Versagen und freut euch, dass eure Kinder besser sind als ihr.
Es hat lange gedauert, bis ich eine Heimat für meine Fantasygeschichten gefunden habe. Die einen verstanden meine Charaktere einfach nicht, suchten Erklärungen für Verhalten, das mir völlig normal erschien und konnten mit politischer Motivation nichts anfangen, die anderen wollten kein Fantasy.
Mit dem Stichblatt-Verlag fand ich dann das, was ich suchte. Meine Charaktere passten ebenso wie das Genre: Fantasy. Meine Suche war dennoch noch nicht zu Ende. Es ist immer gut, wenn man nicht gut vernetzt ist, und so stieß ich auf das Nornennetz.
Ein Netzwerk für Frauen, und alle die sich nicht dem männlichen Geschlecht zuordnen, die Fantasy schreiben. Dabei geht es schlicht darum, dass es für alle, die keine Cis-Männer sind, schwieriger ist, auf dem Autor:innenmarkt zu bestehen und nicht darum Männer abzulehnen oder auszuschließen.
Da ich nun kein Cis-Mann bin, Fantasy und Mystery schreibe und auch politisch und gesellschaftspolitisch ins Schema des Nornennetzes passe, habe ich mich dann einfach mal beworben.
Und schon war ich auf dem Discord-Server der Nornen, konnte mitschreiben, fragen und die Nornen kennenlernen. Nach einem Monat wurde ich dann zur Norne gekürt und bin seit dem dabei. Das ich nur am Wochenende Zeit für das Netz habe, ist völlig ok. Auch dass ich vieles noch lernen muss, stört nicht. Ich bekomme einfach Antworten auf meine Fragen und bemühe mich weiter.
Engagement wird schon erwartet, aber dafür bin ich ja auch dabei. Zusammen sind wir stärker, wenn wir uns alle einbringen, nicht wenn wir nur warten, dass eine andere es macht.
Tja, nun war ich schon auf der Buchberlin, und werde – so es denn möglich sein wird – gemeinsam mit den Nornen zur Leipziger Buchmesse fahren.
Eine wirklich spannende und nette Mischung aus Menschen, deren Bücher im Bereich der Fantasy und Mystery angesiedelt sind. So war eine meiner ersten Aktionen, meinem Mann mal den Link zum Nornenblog rüber zu reichen, denn dort findet man unter anderem die Bücher und Autorinnen des Netzwerks, was damals sehr passend war: Ich hatte kurz nach meinem Eintritt ins Nornennetz Geburtstag.
Daher finden sich auch auf meinem Blog schon ein paar Bücher von Nornen:
und weitere werden folgen. Gerade lese mit großer Begeistgerung ich „Höllentrip und Seelenstrip“ von Corinna Schattauer.
Weihnachten ist vorbei, aber die ein oder andere hat nun eventuell etwas Geld um es in Büchern anzulegen, da lohnt sich ein Blick auf unsere Seiten schon.
Wir schreiben aber nicht nur, wir lesen auch, und teilen unsere Eindrücke, und man findet auch Kurzgeschichten auf dem Nornenblog. Z.B. der Adventskalender, mit kleinen Geschichten aus Nornenfeder. Die Geschichte zum 31.12. wird von mir sein.
Womit das Netz der Nornen nicht nur für die interessant ist, die Bücher schreiben, sondern auch für die, die gerne interessante Bücher lesen.
Die Welt Midgard ist bestimmt von den Gesetzen der Natur. Nirgendwo sind diese Gesetze so streng und unerbittlich wie hier auf Midgard. Was wir auch glauben, sehen oder welchen Prinzipien wir folgen, es interessiert die Welt schlicht nicht.
Midgard ist die Welt der Natur. Wetter, Wachstum, Naturphänomene, alles folgt den Regeln von Physik, Chemie und Biologie. Das mag erschreckend klingen, hat aber auch etwas Konstantes und damit Beruhigendes in sich. Es gibt einen klaren Rahmen vor, in dem wir uns bewegen und auf den wir uns verlassen können. Dumm ist nur, dass Menschen nicht sehr gut darin sind, diesen Rahmen zu erkennen und sich nach ihm zu richten.
Trotzdem ist auch das Übernatürliche auf Midgard beheimatet. Hexen, Alben, Magier und Nornen leben hier ebenso wie Sphären, Vampire, Geister und Zombies. Sie alle haben ihre Kräfte, ihre Gaben und Magie, und sie alle haben mit der Macht der Natur auf Midgard zutun.
Der Mensch ist auf Midgard die dominante Spezies und das gefährlichste Raubtier. Recht schnell haben Menschen sich eine Welt geschaffen, in der ihnen kein Tier gefährlich werden kann, bis noch ein Feind übrig bleibt: Der Virus. Krankheiten raffen Menschen dahin, solange es Menschen gibt. Nur kurz gelingt es Menschen Viren und Bakterien zu bezwingen und sich vor Krankheiten sicher zu wähnen, doch immer wieder erscheinen neue Viren auf der Bühne, gelingt es Bakterienstämmen sich den Menschen als Lebensraum zurück zu erobern und immer weniger nutzen die Bemühungen der Menschen durch Impfungen und medizinische Forschung der Krankheiten Herr zu werden.
Über kurz oder lang verlieren wir und sehen einen letzten Ausweg:
Die schwarze Stadt, die Stadt des Widerstandes gegen überbordendes Leben, das seine eigenen Wirte frisst. Atarpolis wird im Jahr 2463 gebaut um dem Ende Einhalt zu gebieten. Die Stadt schwebt als schwarze Kugel über der Antarktis. Es gibt nur einen Zugang, welcher nur passierbar ist, wenn er aktiv von innen geöffnet wird.
Bedingung für den Zutritt zur Stadt ist die Freiheit von Viren und Bakterien, weshalb es zeitaufwendig ist, hier herein zu kommen.
Wer es in die Antarktis bis zum Auffanglager schafft, wird auch sehr schnell der ersten medizinischen Untersuchung unterzogen. 24 Stunden lang werden Proben genommen, Messungen durchgeführt und Körperwerte gemessen. Dann entscheidet sich, ob man in die Quarantänezone kommt, oder gleich ausscheidet. Einziger Maßstab ist hierfür die Ansteckungsgefahr. Alle anderen Krankheiten, Charaktereigenschaften oder Fähigkeiten interessieren an diesem Punkt nicht.
Wer nicht Gefahr läuft, andere Menschen anzustecken, kommt nun für einen Monat, also 30 Tage, in die Quarantänezone.
30 Tage in einer Wohnung mit insgesamt 12 Personen ohne jeden Kontakt zur Außenwelt. Nahrung und notwendige Medikamente werden gestellt, auch Kleidung bekommt man, so wie Internetzugang, Filme, Bücher und verschiedenste Unterhaltungsmöglichkeiten. Hier geht es um die Vorsicht: Sollte das System am ersten Tag eine Krankheit übersehen haben, wird sie sich innerhalb von 30 Tagen sicher zeigen.
Wieder interessiert nur die Freiheit von Viren und gefährlichen Bakterien.
12 Personen sind in einer Wohnung, um der Einsamkeit vorzubeugen. Hieraus entstehen häufig tiefe Freundschaften, deutlich häufiger als Feindschaften und Konflikte. Der Wohnraum ist ausreichend groß bemessen, dass die Menschen ihre Rückzugsmöglichkeiten haben.
Wer den Monat ohne Krankheitsausbruch übersteht, wird in das Camp entlassen.
Hier bleibt man ein ganzes Jahr. Es geht darum zu lernen, wie man in der Stadt lebt, welche Regeln dort gelten, welche Sprache gesprochen wird und welche Aufgaben warten.
Wie überhaupt die schwarze Stadt, kann man das Camp leicht verlassen, aber nur schwer wieder betreten. Nur ein Weg führt in die Stadt: Über die medizinischen Untersuchungen, die Quarantäne und das einjährige Camp kann man erneut die Möglichkeit bekommen, in die schwarze Stadt zu gelangen.
Dafür lebt man dort sicher vor Krankheiten, die sich im 21. Jahrhundert immer schneller und aggressiver auf Midgard ausbreiten.
Die Gesetze der Natur sind hier nun mal unerbittlich.
Eine Müllerstochter, ein seltsames, kleines Männchen, verschwundene Kinder und eine verzweifelte Königin. Das sind die Zutaten zu einem bekannten Märchen: Rumpelstilzchen.
Sehr schnell wird deutlich, dass sich das Männchen genauso nennt, wie das Märchen heißt, und dass es da einen Zusammenhang gibt, zwischen dem kleinen unheimlichen Wesen und dem Verschwinden der Kinder und da Alene, die Müllerstochter, schwanger ist, macht sie die ganze Geschichte um Rumpelstilzchen und den verschwundenen Kindern natürlich höchst nervös.
Doch beginnen wir am Anfang: Bevor sie schwanger ist, in den ersten Jahren des 30 jährigen Kriegs, und schon gezeichnet vom Armut und Entbehrung, sieht sie ihn zum ersten Mal. Das kleine, schwarze Männchen, verunstaltet und unheimlich, das sich selbst als Rumpelstilzchen bezeichnet.
Wer da hockt und singt, und schwangere Frauen in Angst und Schrecken versetzt ist sehr schnell klar. Das Märchen vom Rumpelstilzchen kenne ich gut, und konnte mir sehr gut das kleine Männchen vorstellen, das ums Feuer hüpft und sinkt: „Heute back ich morgen brau ich, übermorgen klau ich der Königin ihr Kind. Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß.“
Vieles an dieser Szene im Prolog der Geschichte hat eine Bedeutung, die später erst offensichtlich wird. Es hat sich tatsächlich gelohnt, nach dem ich das Buch gelesen habe, noch einmal den Prolog zu lesen, um zu sehen, was da alles schon an Hinweisen auf den späteren Verlauf der Geschichte zu finden war.
Zwei Jahre nach dieser ersten Begegnung mit dem kleinen Männchen, der als schwarzer Junge bezeichnet wird, ist Alene schwanger, immer noch bitter arm und sieht erneut den hässlichen Jungen mit der schwarzen Haut.
Da es kein Märchen im üblichen Sinn ist, sondern ein Galgenmärchen, sind die Bilder nicht bunt und malerisch gemalt, sondern ausgesprochen grau und elend. Es ist Krieg, es herrscht Hunger und der König ist doch eher Bedrohung als alles andere. Im Elend steht der Büttel da und hält die Hand auf, was nicht daran liegt, dass dies der falsche König sei, sondern einfach so ist, im Prag des 17. Jahrhunderts.
Eine sehr realistische und wenig märchenhafte Darstellung des damaligen Lebens, die mir sehr zusagt. Und doch sind da auch schöne, märchenhafte Momente. Liebe, Güte und Loyalität finden sich auch im schlammigen Grau in Grau des von Krieg gezeichneten Prags, wie zarte Blumen die aus dem Matsch einer Straße im Frühjahr ans Sonnenlicht streben, wenn es noch zu kalt ist, aber doch ein paar Blumen ihren Weg an die Sonne suchen.
Und am Ende wartet doch tatsächlich ein Happy End, wenn auch auf andere Weise, als man am Anfang denken würde. Und da sind wir an dem Teil, der mir an dem Buch am Besten gefallen hat. Auch wenn ich jetzt natürlich nicht schreiben werde, was genau das ist, was mir so gefallen hat.
Eine überraschende Wendung ist ja keine überraschende Wendung mehr, wenn man weiß, was passiert. Ich sage nur so viel, das vieles am Ende nicht so ist, wie es am Anfang aussah.
Zularis ist eine sehr zurückhaltende Person. Sie ist nicht ganz einen Meter groß, mit grauen Haaren und Augen und trägt einen grauen Schleier über ihrem hochgebundenen Haar.
Sie ist ruhig und zurückhaltend und wird nur selten bemerkt. Es gehört zu ihren Gaben einfach nicht gesehen und sogar vergessen zu werden.
Zularies ist stets auf der Suche nach Geheimnissen und Rätseln, die es zu lösen gilt. Sie will den Dingen auf den Grund gehen und alle Geheimnisse der Welten und Netze lösen. Dafür ist sie viel unterwegs. So sammelt sie immer neue Erfahrungen und Erkenntnisse.
Diese schreibt sie mit dunkelgrauer Tinte in ihr Buch der tiefen Erkenntnis. Was auch immer sie sieht, hört oder sonst wie bemerkt wird hier notiert, bedacht, untersucht um daraus Schlussfolgerungen zu ziehen und die Erkenntnisse der Welt voran zu treiben.
Mittlerweile hat das Buch mehrere Bände, welche nach Zeitaltern sortiert sind. Zularies schreibt chronologisch, so wie sie die Dinge erfährt und zur Erkenntnis gelangt. Hat sie ein Buch voll geschrieben, stellt sie es in ihr Bücherregal und nimmt sich das nächste Buch vor. Das Regal steht in den Tiefen der Schattentunnel, in ihren persönlichen Räumen, die sie stets gut verschlossen hält.
Ihr Arbeitszimmer, das sie als Raum der Erkenntnis bezeichnet, ist angefüllt mit Schriften, Zeichnungen und Wissensansammlungen aus allen Teilen der Welten. Dabei nutzt sie stets die neuste Technologie. In ihrem Raum stehen moderne Computer neben Steintafeln und Büchern.
Mittlerweile macht sie ihre Aufzeichnungen im Computer, druckt aber am Ende das geschriebene Buch aus.
Sie ist ruhig, sehr zurückhaltend und sachlich. Zularies urteilt nicht, sie wertet nur aus und sammelt die Fakten um am Ende den Dingen auf den Grund zu gehen. Dabei ist sie freundlich und höflich, fast ein wenig schüchtern. Das ändert nichts daran, dass sie ein altes, sehr mächtiges Wesen ist.
Besonders interessiert ist die Koboldin an Magie und Magier:innen. Hin und wieder nimmt sie einen Magier oder eine Magierin unter ihren ganz besonderen Fittiche und zeigt sich dann auch schon mal.
Es ist Herbst 2021 und in Berlin ist Buchmesse: Die BuchBerlin. Diesmal als Besucherin freue ich mich schon seit Tagen darauf nach Berlin zu fahren und dort wieder in Büchern zu stöbern. Mit von der Partie ist meine fast erwachsene Tochter, die allerdings mit einem klaren Ziel nach Berlin fährt: Gay soll es bitte sein, und zwar mit Frauen. Sie hofft zumindest auf ein paar Bücher zu dem Thema.
Nun, Anfang November kann man Karten kaufen. Da ich nicht sicher bin, wie viele Karten es geben wird, ob wir auch welche bekommen und ob das Ganze, angesichts der allgemeinen Situation, nicht abgesagt wird, besorge ich mir erst einmal die Karten für die BuchBerlin, und dann die Fahrkarte für den ICE nach Berlin.
Es gibt den Sparpreis und den Supersparpreis. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass man den Sparpreis stornieren kann. Angesichts der aktuellen Situation, halte ich mir die Möglichkeit offen zu stornieren, und zahle dafür ein paar Euro mehr.
Nun ist alles vorbereitet: An meiner Pinnwand hängt die Fahrkarte für meine Tochter und mich und die Tickets – eines zum vollen Preis, das andere ermäßigt.
Dann kommt der Donnerstag vor dem großen Tag.
Meine Tochter ist Schülerin, und die Corona-Tests in der Schule haben eine recht hohe Falsch-Positiv-Rate. Und so wird meine Tochter mit positivem Schnelltest nach Hause geschickt.
Hausärztin ist – seit Tagen – nicht erreichbar, ebenso andere Hausarztpraxen, aber es gibt ja die Testzentren. Kostenpunkt 60 Euro.
Ähm, das sehen wir eigentlich nicht ein. Müssen wir auch nicht. Tochter hat ja einen Beleg von der Schule, und damit bekommt sie den Text kostenlos. Sie bekommt auch gleich einen Termin. Nun muss das Testergebnis noch rechtzeitig kommen.
Es ist ja Donnerstag, das kann klappen.
Tut es auch. Am Freitag kommt das Ergebnis, negativ, und meine Tochter hat nun auch das negative Testergebnis, um das auf der Seite der Buchmesse gebeten wird.
Ich selbst mache auch noch einen Test, der ebenfalls negativ ausfällt und so können wir geimpft und getestet nach Berlin aufbrechen.
Unsere Bahn fährt am Samstag um 8 Uhr los, was ein guter Grund ist am Abend wirklich alles gepackt zu haben – und meine Tochter nicht davon abhält zur langen Nacht der Mathematik in die Schule zu entschwinden. Mit negativem PCR-Test ist das ja alles möglich.
Als sie dann um Mitternacht nach Hause kommt, werden noch Sachen gepackt.
Wir brauchen für die Reise ihren Schülerausweis. Ne, so was hat sie nicht. Aber da gibt es so eine Bestätigung von der Schule, dass sie dort Schülerin ist, die wir für ihre Monatskarte vom HVV brauchten. Die ist eingescannt und das Dokument ruht sicher im Computer. Ja, da ruht es gut.
Während ich die nächsten Punkte auf der Liste durchgehe, sucht mein Mann das Dokument, das bestätigt, dass meine Tochter Schülerin ist. So selbstverständlich ist das mit 17 nicht.
Ihre Bahncard brauchen wir noch. Die Reise ist für zwei Personen mit Bahncard gebucht.
Die Bahncard ist schnell gefunden, und seit drei Monaten abgelaufen.
Wie kann das sein? Ich war mir so sicher, dass sie eine hat, die bis zur Volljährigkeit gültig ist.
Ja, die haben wir auch, nur etwas tiefer vergraben.
Katastrophe 2 also überstanden.
Nun fehlt noch das Dokument, dass belegt, dass sie die Ermäßigung zurecht erhalten hat.
Mein Mann sitzt entspannt vorm Fernseher, Tochter sucht die wirklich wichtigen Dinge für die Fahrt zusammen (Tablett und Smartphone), beide schauen mich nur irritiert an.
„Die Bestätigung habe ich euch längst aufs Handy geschickt.“ Meint mein Mann lapidar, als ich ihn fragend ansehe.
Ah, ok, dann kann es morgen ja losgehen.
Am nächsten Morgen geht alles reibungslos. Es geht nach Berlin, zur Buchmesse.
Die Bahn ist pünktlich und auch in Berlin erreichen wir zur vorgesehenen Zeit den Treptower Park und wenige Minuten später die Berlin Arena, belegt mit verschiedensten Buchständen.
Sehr viele Kleinverlage und Selbstverlage, viel Fantasie, genau meine Welt.
Es gibt einen Eingang für onlinebuchungen, also uns, ohne jede Schlange.
Auch ohne Lucaapp können wir einchecken und dann sind wir drin.
Das Erste was meiner Tochter – und damit auch mir – auffällt sind Regenbogenfarben und das Wort „gay“ an einer Wand. Queere Fantasy ist im kommen und wird mehr. Mein Kind ist glücklich und ich mit ihr. Gleich am ersten Stand mit Regenbogen können wir sogar Regenbogenmasken erwerben.
Es gibt allerdings noch mehr. So viel mehr an Büchern.
Ach ja, meine Tochter und Bücher.
Vor der Fahrt habe ich meinem Kind noch ganz klar und konsequent erklärt, dass ich sie ja schon zur Buchmesse einlade, und sie sich die Bücher dort selbst kaufen soll. „Ja“, sagte sie, „klar, was denn sonst.“
Also, ein Buch hat sie sich dann auch selbst gekauft. Dann hatte sie kein Geld mehr dabei, dafür noch ihre großen Tochteraugen.
Ich habe beschlossen, dass es sehr konsequent von mir ist, sie das erste Buch selbst kaufen zu lassen und wir uns doch ansonsten Kinder wünschen, die Bücher lesen.
Außerdem bereut man doch am Ende seines Lebens, nicht die Dinge, die man getan hat, sondern die die man nicht getan hat (habe ich zumindest gelesen). Für Bücher und Buchmessen gilt das allemal: Ich bereue nicht die Bücher, die ich gekauft habe, sondern all die Bücher, die ich nicht gekauft habe.
Und ein Gruppenfoto der auf der Messe anwesenden Mitglieder des Nornennetzes:
Am Abend geht es dann wieder zurück nach Hamburg.
Wir suchen eine Verbindung zum Bahnhof Südkreuz heraus und planen gut 30 Minuten Puffer ein.
Das war auch gut so, denke ich, als die S-Bahn Minuten lang stehen bleibt, wegen eines Polizeieinsatzes an der Haltestelle Hermannstraße. Die Bahn fährt weiter, ich denke alles gut, und dann bleibt sie genau in der Hermannstraße stehen. Der Zug endet hier, wegen des Polizeieinsatz, alles aussteigen, seht zu wie ihr weiter kommt.
Arrg. Wie kommen wir jetzt rechtzeitig zum Südkreuz, und damit zu unserer Bahn nach Hamburg?
Gar nicht so einfach.
Hier fährt die S-Bahn nicht weiter, nur die U-Bahn, die uns woanders zur S-Bahn bringt, und das klappt dann doch nicht mehr bis 19:37 Uhr.
Aber Berlin hat ja mehr als einen Bahnhof, unter anderem den Hauptbahnhof, und fahren nicht alle Züge in Berlin durch den Hauptbahnhof?
Ich schaue auf die-bahn.de danach, wann unser Zug im Hauptbahnhof ist, während meine Tochter die Verbindungen zu eben diesem checkt, während wir schon mal zur U-Bahn hasten. Wie gesagt, irgendwelche Hilfen oder Leute die uns den Weg weisen, sind offensichtlich nicht vorgesehen.
Tatsächlich fährt der Zug nach Hamburg um 20:02 durch den Hauptbahnhof, und um 19:48 Uhr können wir diesen erreichen. Immerhin sind wir mit unserem Ticket gebunden und können nicht irgendeinen Zug nehmen. Nochmal etwa 100 Euro für die Rückfahrt auszugeben fand ich nun keine so prickelnde Option.
Wir erreichen den Hauptbahnhof pünktlich um 19:48 und so groß ist er nicht, dass man nicht innerhalb von 14 Minuten von einem Ende des Bahnhofs zum anderen gelangt.
Es bleibt sogar die Zeit, den richtigen Wagon ausfindig zu machen – was hat mich die Durchsagen aufgeschreckt, die dann am Ende nur mitteilte, dass die Wagenreihung umgedreht wurde. Ist mir doch egal.
Im Zug fragte ich dann noch mal nach, was denn gewesen wäre, wenn wir diesen Zug aufgrund des Polizeieinsatzes verpasst hätten.
Ein Blick auf meine Ticket, dass Sparpreis +City ist und der freundliche junge Mann erklärt mir, dass wir dann auch den nächsten Zug mit dem Ticket hätten nehmen können. Den Polizeieinsatz hätte man ja nachweisen können.
Mit dem Wissen wäre ich schon ruhiger gewesen, trotzdem war es eine aufregende Fahrt.
Und eine tolle Buchmesse.
Ausbeute:
Und die Hydra der ungelesenen Bücher bekommt Futter.
Egal, ich liebe Bücher und ich werde sie schon noch alle lesen.
Bis zur nächsten Buchmesse.
Alle Bilder wurde mit freundlicher Genehmigung der Standbesitzer:innen gemacht.
Kobolde sind unsterbliche sehr magische Wesen voller Neugier. Sie dringen tief ein in das Wesen der Dinge und bringen das Verborgene zum Vorschein. Dort wo Geheimnisse lauern und das Gefüge der Realität ins Wanken kommt, tauchen sie auf.
Ihr Gebiet ist die akademische Magie in ihren 12 Ausrichtungen.
Wie die Magie, kennen auch die Kobolde 12 Ausrichtungen, die sie mit den 12 Kräften der Magie verbinden. Die besonders neugierigen Kobolde unter ihnen sind die grauen Kobolde des Kern.
Sie leben tief verborgen in den Schattentunneln, wo sie in Büchern, Computern und im Stein selbst nach Geheimnissen und ihren Lösungen suchen.
Sie können sich unsichtbar machen und haben die Gabe gänzlich übersehen zu werden.
Die Kernkobolde sind besonders neugierig und besonders wissend, da sie alles Wissen und jede Information nicht nur aufnehmen sondern auch analysieren und der Information akribisch auf den Grund gehen.
Um dies zu perfektionieren, sind sie untereinander gut vernetzt. Das Netz der Kernkobolde funktioniert über Steine. Berühren sie einen Stein, so sind sie mit dem Netz der Kernkobolde verbunden und können sich telepathisch austauschen. Die Erkenntnis des einen Kobolds geht auf alle seine Mitkobolde über.
Allgemein haben Kernkobolde einen besonderen Zugang zu Stein. Sie tragen Schmuck aus Stein, lieben Edelsteine und haben besondere Kontrolle über Stein. Sie können auch mit Stein verschmelzen und durch Stein wandern, wenn sie dies geübt haben.
In den Schattentunneln sind sie besonders heimisch und in den Welten bevorzugen sie Höhlen.
Zu humanoiden Wesen haben sie selten Kontakt, wenn deren Verstand sie reizt. Wenn aber ein humanoides Wesen einen Kernkobold genug interessiert, so kann dieser sehr hartnäckig und treu sein.
Ich mag es ja, wenn ich mir nicht sicher bin, in welchem Genre die Geschichte, die ich gerade lese, wirklich angesiedelt ist, und diese Unsicherheit konnte Roxane Bicker in ihrem Werk „Inepu“ wirklich lange halten.
Stecken da wirklich Götter hinter? Oder andere übernatürliche Phänomene?
Oder sind es doch alles einfach Menschen, mit eventuell starkem Glauben oder geschickten Tricks?
Was von alldem ist Wirklichkeit und was nur Einbildung, auch der Protagonistin?
Rosa von Arnheim und Daisy Grace sind Ermittlerinnen im München des ausgehenden 19. Jahrhundert. 9 Jahre vor Gründung der Liga für Frauenrechte in England führen sie ein eigenständiges Leben in München und lösen Mordfälle. In diesem Fall geht es um den Mord am Kurator des Museums und den Diebstahl der Totenmaske des Gottes Anubis, der auch Inepu genannt wird.
Um einen Skandal zu vermeiden und die geplante Ausstellung, deren Herzstück genau die gestohlene Totenmaske sein sollte, nicht zu gefährden, wendet sich der Direktor des Museums nicht an die Polizei sondern bittet Rosa und Daisy um Hilfe, wobei der Fokus auf der Wiederbeschaffung der Maske liegt – und natürlich soll auch noch der Mordfall aufgeklärt werden. Aber die Maske wird nun mal für die Ausstellung benötigt, welche für Samstag geplant ist – in 5 Tagen, wie Museumsdirektor Kirch betont. Rosa und Daisy machen sich also an die Ermittlungen, was nicht gerade erleichtert wird, durch das Verlangen des Direktors nach unbedingter Diskretion.
Die Ermittlungen, die ich hier nicht weiter ausführen möchte, um die Spannung nicht zu gefährden, führen in mystische Bereiche der altägyptischen Götterwelt, die zumindest eine der Protagonistinnen überzeugen, dass es hier um weit mehr geht, als nur irdische Belange.
Währenddessen kämpfen beide Ermittlerinnen mit den Dämonen ihrer Vergangenheit, die sie auf verschiedene Arten nicht so einfach loslassen. Auch auf diesen Aspekt will ich nicht allzu genau eingehen, da die Enthüllung der Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart Teil der Geschichte und durchaus lesenswert sind.
Nur soviel sei gesagt, dass es sich um definitiv moderne Frauen handelt, auch nach heutigen Maßstäben. Unter anderem damit hat das Paar durchaus Ähnlichkeiten mit einem anderen fiktiven Ermittlerteam der damaligen Zeit.
Wie Sherlock Holmes ist Rosa von Arnheim sehr rational und sachlich veranlagt und gibt wenig auf die Vorurteile ihrer Zeit. Daisy ist konventioneller als ihre Freundin und ebenso wie Dr. Watson der bodenständige Teil des Ermittlungsteams. Das sind nicht die einzigen Gemeinsamkeiten, für Sherlock Holmes Fans gibt es durchaus mehr zu entdecken.
Stück für Stück führt uns Roxane Bicker durch die Ermittlungen in diesem Mordfall, bis zur Aufklärung und dem unheimlichen Showdown. Ein Roman für Leute die gerne miträtseln, und die es mögen, wenn es auch mystisch wird – zu denen ich unzweifelhaft gehöre.
Dabei spielt der Roman im historischen München und hält sich weitgehend an die historischen Fakten, was ich ja immer sehr schätze. Die Abweichungen des Romans von den historischen Begebenheiten werden im Nachwort benannt, was mir persönlich besonders gut gefallen hat. Ich mag diese Form von Korrektheit. – Wir schreiben, es ist Fiktion, aber wir benennen auch, was wir uns ausgedacht haben und was historisch korrekt ist.
Mitten in Wi erhebt sich ein Gebirge aus purem Silber. Die Berge reichen an den Himmel, der sich über das Land erstreckt, und darüber hinaus. Hier leben die Ahnen von Wi. Mächtige, uralte Wesen, die das Land gestaltet haben und sich nun zurück gezogen haben, und auch die jüngere Ahnen, die die Stämme von Wi ins Leben holten.
Von außen erhebt sich einfach massives Silber aus dem Boden des Reiches. Anfangs sind es noch leichte Hänge und sanfte Steigungen, doch je näher man der Mitte des Silbers kommt, desto steiler werden die Berge, bis es keine Chance mehr gibt weiter zu kommen. Hier ragen die Berge bis hinauf über den Himmel und bilden so die Verbindung zwischen Erde und Himmel.
Über dem Silber liegt der Himmel, mit seinen Sternen, der Sonne und dem Mond. Sie sind durch einen leichten Schleier aus Silber von der Erde getrennt, so dass nur die Ahnen und die uralten Wesen sie erreichen können.
Höhlen führen in das Silber hinein, zu einem Gewirr aus Gängen und Höhlen, in denen die alten Wesen und die Ahnen verweilen, wenn sie sich zwischen Himmel und Erde aufhalten. Es sind unzählige Gänge und Räume, verteilt in den Silberbergen. Hier bestehen die Berge nicht nur aus Silber. Es finden sich Feuer, Licht, Salz, Wasser und unzählige Blumen in den Höhlen des Silber.
Den Stämmen von Wi ist das Silber heilig. Sie besuchen nur den Rand des Silbers, als spirituelle Orte und auch Silber wird von ihnen nur zu besonderen Zwecken verwendet. Es ist das Material der Ahnen.
Ja, klassisch gehören zu einer Pen and Paper Runde im wesentlichen Chips, Cola und größere Mengen an Zuckerhaltigem Naschkram. Dazu wenig Sonnenlicht und eine beruhigende Unterversorgung an Sauerstoff machen das Wochenende mit Würfeln und Charakterblättern perfekt.
Und doch kann auch das Essen zur richtigen Stimmung beitragen.
Irgendwann habe ich damit angefangen zu meinen Abenteuern die Kulturen genauer auszuarbeiten, wozu dann auch das Essen der jeweiligen Völker und Ethnien gehörte. Auch anderes, wie beliebte Spiele, Moden oder auch Kunstrichtungen, gehört dazu einer Kultur Leben und Tiefe zu verleihen. Die Entwicklung von Speis und Trank des Teils der Welt, in dem sich die Charaktere der Runde gerade aufhalten bietet aber die besondere Möglichkeit, diese Speisen auch auf den Tisch zu bringen.
Also habe ich mich auf die Suche gemacht: Was passt zu einer bestimmten Kultur?
Was wächst wo? Welche Zutaten kann man in warmen Gegenden ernten, welche an kühlen Orten? Was braucht viel Wasser, was kann in einem Sumpf überleben und was wächst selbst in trockenen Wüsten?
Das war der erste Schritt, um festzustellen, was welches Volk überhaupt zur Verfügung hat, um sich zu ernähren.
Dann kommen kulturelle Vorgaben: Hält diese Volk Tiere? Auch milchgebenden Tiere? Oder kennen sie, wie viele Kulturen, gar keine Milch?
Essen sie Tiere? Gibt es in der Kultur oder in der Religion da Tabus?
Eine ganze Reihe der von mir entworfenen Kulturen kennt keine Milchprodukte. Also auch keine Sahne, keinen Käse, keinen Schmand, nichts wofür man Kühe oder Ziegen brauchen würde.
Und dann habe ich mir die irdischen Kulturen angesehen, um mich inspirieren zu lassen. Viele meiner Kulturen sind menschlichen, existierenden Kulturen nachempfunden, und so ist es schon mal spannend zu sehen, was in den verschiedenen Teilen der Welt so gegessen wird.
So habe ich Linsen und Bohnen mit Fleisch auf Fladen serviert und dazu verschiedenen Sorten Yoghurt, wie ich es in Teilen von Afrika gesehen habe, als meine Runde in den Stadtstaaten von He unterwegs war.
In warmen, Regenreichen Gegenden gibt es Reis, in kühlen Bereichen Kartoffeln.
Die Nixen essen vor allem Fisch und Meeresfrüchte und dazu Pasta.
Gerade für nicht-menschliche Kulturen bin ich kreativ geworden, und habe mich alleine daran gehalten, was sie wohl in ihrer Umgebung vorfinden.
So halten die Wüstenzwerginnen mitten in der Wüste Riesenechsen. Die Tiere dienen ihnen sowohl als Reittiere, als auch als Nutzvieh, dessen Fleisch sie essen. Dazu gibt es, was in der Wüste wächst: Datteln, Feigen und Melonen.
Nun kann ich aber Riesenechsenfleisch schlecht servieren, angesichts dessen, dass diese Tiere real nicht existieren. Also musste Ersatz her.
Ich stelle mir Echsenfleisch etwas herber vor, eher dem Rind ähnlich, als dem Huhn und somit gibt es zum Dattel-Feigen-Kürbis-Auflauf kurz gebratenes Rind.
Besonders exostisch, und in meinen Augen tatsächlich ungeniesbar, wurde der ruhende Fisch der Eistrolle. Im ewigen Eis des hohen Nordens besteht ihr Essen aus Fisch, Fleisch und Algen, alles stark gesalzen. Was für Trolle eine Delikatesse ist, ist für Menschen ungeniesbar – abgesehen von meinem Sohn, der selbst das mit Begeisterung und Genuss zu sich nahm.
Für alle anderen habe ich die Algen gegen Sauerkraut und Sojakeimlinge getauscht und an Salz eher gespart.
Wozu das Ganze?
Neben einer interessanten Sammlung an Rezepten, konnte ich so meiner Runde stets ein zum Abenteuer passendes Essen servieren, was der Atmosphäre durchaus zuträglich ist. Schwierig wird es nur bei den komplizierten Essen, da dann teils lange Kochpausen entstehen. Hier braucht es dann Kompromisse, die das Essen soweit reduzieren, dass sich kochen und Spielleiten auf akzeptable Weise verbinden lassen.