Die Silberberge von Wi

Mitten in Wi erhebt sich ein Gebirge aus purem Silber. Die Berge reichen an den Himmel, der sich über das Land erstreckt, und darüber hinaus. Hier leben die Ahnen von Wi. Mächtige, uralte Wesen, die das Land gestaltet haben und sich nun zurück gezogen haben, und auch die jüngere Ahnen, die die Stämme von Wi ins Leben holten.

Von außen erhebt sich einfach massives Silber aus dem Boden des Reiches. Anfangs sind es noch leichte Hänge und sanfte Steigungen, doch je näher man der Mitte des Silbers kommt, desto steiler werden die Berge, bis es keine Chance mehr gibt weiter zu kommen. Hier ragen die Berge bis hinauf über den Himmel und bilden so die Verbindung zwischen Erde und Himmel.

Über dem Silber liegt der Himmel, mit seinen Sternen, der Sonne und dem Mond. Sie sind durch einen leichten Schleier aus Silber von der Erde getrennt, so dass nur die Ahnen und die uralten Wesen sie erreichen können.

Höhlen führen in das Silber hinein, zu einem Gewirr aus Gängen und Höhlen, in denen die alten Wesen und die Ahnen verweilen, wenn sie sich zwischen Himmel und Erde aufhalten. Es sind unzählige Gänge und Räume, verteilt in den Silberbergen. Hier bestehen die Berge nicht nur aus Silber. Es finden sich Feuer, Licht, Salz, Wasser und unzählige Blumen in den Höhlen des Silber.

Den Stämmen von Wi ist das Silber heilig. Sie besuchen nur den Rand des Silbers, als spirituelle Orte und auch Silber wird von ihnen nur zu besonderen Zwecken verwendet. Es ist das Material der Ahnen.

Fantastisch Essen beim RPG

Ja, klassisch gehören zu einer Pen and Paper Runde im wesentlichen Chips, Cola und größere Mengen an Zuckerhaltigem Naschkram. Dazu wenig Sonnenlicht und eine beruhigende Unterversorgung an Sauerstoff machen das Wochenende mit Würfeln und Charakterblättern perfekt.

Und doch kann auch das Essen zur richtigen Stimmung beitragen.

Irgendwann habe ich damit angefangen zu meinen Abenteuern die Kulturen genauer auszuarbeiten, wozu dann auch das Essen der jeweiligen Völker und Ethnien gehörte. Auch anderes, wie beliebte Spiele, Moden oder auch Kunstrichtungen, gehört dazu einer Kultur Leben und Tiefe zu verleihen. Die Entwicklung von Speis und Trank des Teils der Welt, in dem sich die Charaktere der Runde gerade aufhalten bietet aber die besondere Möglichkeit, diese Speisen auch auf den Tisch zu bringen.

Also habe ich mich auf die Suche gemacht: Was passt zu einer bestimmten Kultur?

Was wächst wo? Welche Zutaten kann man in warmen Gegenden ernten, welche an kühlen Orten? Was braucht viel Wasser, was kann in einem Sumpf überleben und was wächst selbst in trockenen Wüsten?

Das war der erste Schritt, um festzustellen, was welches Volk überhaupt zur Verfügung hat, um sich zu ernähren.

Dann kommen kulturelle Vorgaben: Hält diese Volk Tiere? Auch milchgebenden Tiere? Oder kennen sie, wie viele Kulturen, gar keine Milch?

Essen sie Tiere? Gibt es in der Kultur oder in der Religion da Tabus?

Eine ganze Reihe der von mir entworfenen Kulturen kennt keine Milchprodukte. Also auch keine Sahne, keinen Käse, keinen Schmand, nichts wofür man Kühe oder Ziegen brauchen würde.

Und dann habe ich mir die irdischen Kulturen angesehen, um mich inspirieren zu lassen. Viele meiner Kulturen sind menschlichen, existierenden Kulturen nachempfunden, und so ist es schon mal spannend zu sehen, was in den verschiedenen Teilen der Welt so gegessen wird.

So habe ich Linsen und Bohnen mit Fleisch auf Fladen serviert und dazu verschiedenen Sorten Yoghurt, wie ich es in Teilen von Afrika gesehen habe, als meine Runde in den Stadtstaaten von He unterwegs war.

In warmen, Regenreichen Gegenden gibt es Reis, in kühlen Bereichen Kartoffeln.

Die Nixen essen vor allem Fisch und Meeresfrüchte und dazu Pasta.

Gerade für nicht-menschliche Kulturen bin ich kreativ geworden, und habe mich alleine daran gehalten, was sie wohl in ihrer Umgebung vorfinden.

So halten die Wüstenzwerginnen mitten in der Wüste Riesenechsen. Die Tiere dienen ihnen sowohl als Reittiere, als auch als Nutzvieh, dessen Fleisch sie essen. Dazu gibt es, was in der Wüste wächst: Datteln, Feigen und Melonen.

Nun kann ich aber Riesenechsenfleisch schlecht servieren, angesichts dessen, dass diese Tiere real nicht existieren. Also musste Ersatz her.

Ich stelle mir Echsenfleisch etwas herber vor, eher dem Rind ähnlich, als dem Huhn und somit gibt es zum Dattel-Feigen-Kürbis-Auflauf kurz gebratenes Rind.

Besonders exostisch, und in meinen Augen tatsächlich ungeniesbar, wurde der ruhende Fisch der Eistrolle. Im ewigen Eis des hohen Nordens besteht ihr Essen aus Fisch, Fleisch und Algen, alles stark gesalzen. Was für Trolle eine Delikatesse ist, ist für Menschen ungeniesbar – abgesehen von meinem Sohn, der selbst das mit Begeisterung und Genuss zu sich nahm.

Für alle anderen habe ich die Algen gegen Sauerkraut und Sojakeimlinge getauscht und an Salz eher gespart.

Wozu das Ganze?

Neben einer interessanten Sammlung an Rezepten, konnte ich so meiner Runde stets ein zum Abenteuer passendes Essen servieren, was der Atmosphäre durchaus zuträglich ist. Schwierig wird es nur bei den komplizierten Essen, da dann teils lange Kochpausen entstehen. Hier braucht es dann Kompromisse, die das Essen soweit reduzieren, dass sich kochen und Spielleiten auf akzeptable Weise verbinden lassen.

Wi auf Norit, das Märchenreich des Geistes

Das Reich Wi auf Norit besteht aus weitem Land in dessen Mitte sich ein silbern glänzendes Gebirge erhebt. Das Gebirge hebt sich bis zum Himmel der auf fünf Säulen des Gebirges ruht. Durch die silbernen Berge ziehen sich verschiedene Tunnel, in denen die Ahnen leben. Sie sind alte Wesen, die schon zu Beginn der Zeit da waren. Sie haben die Welt geformt und sich danach in und auf die Berge zurück gezogen. Manche von ihnen sind auch die Säulen hinauf auf das Dach des Himmels geklettert.

Die Welt um die Silberberge wird von den Stämmen bewohnt. Jeder Stamm führt sich auf ein Tier zurück, welches Ahn des Tieres ist und auch das Totem des Tieres. Tatsächlich sind die Stämme mit jeweils einem Totem verbunden. Die Tierahnen der Stämme haben sich mit den anderen Ahnen in die Silberberge zurück gezogen und wandeln nur hin und wieder über das Land.

Fünf mystische Tiere wandeln über das Land: Im Süden der Feuerfuchs, im Norden der Donnervogel, im Osten das große Känguruh und die Regenbogenschlange und zwischen dem Meer und dem Salzsee im Westen das Krokodil. Außerdem verlässt der Urahn Byamee häufiger die Silberberge um durch das Land um das Silber herum zu streifen.

Gemeinsam ist den Vinar von Wi außerdem, dass sie ein System von 12 Kasten haben. Jedes Mitglied eines Stammes wird in eine Kaste geboren, welche bestimmt, wie es angesprochen wird, welche Aufgaben ihm zukommen und oft auch wenn es heiraten kann. Die Kasten wurden von den Ahnen für ihre Stämme festgelegt, und so haben auch alle die Stämme die gleichen 12 Kasten: Die Feuerkaste, die Mondkaste, die Sonnenkaste, die Sandkaste, die Erdkaste und die Salzkaste. Die Baumkaste, die Blutkaste, die Bergkaste, die Wasserkaste, die Blumenkaste und die Goldkaste. Allerdings ist es unterschiedlich, wie die Kaste eines Vinar bestimmt wird.

Im Süden besteht das Land aus weitgehend trockener Steppe und Buschland. Ein großer Fluss kommt aus den Silberbergen und fließt quer durch die Steppe, bis er weit im Süden im Boden versickert. Die direkte Umgebung des Flusses ist fruchtbar, davon entfernt ist das Land die meiste Zeit des Jahres trocken und karg. Im Sommer wird es immer heißer und die Vinar aus dem Süden ziehen sich in die Höhlen unter der Erde zurück. Oben nimmt die Hitze so weit zu, bis das trockene Gestrüpp Feuer fängt und abbrennt.

Einen guten Monat tobt das Feuer oben auf der Erde, dann beruhigt es sich wieder. Es bleibt Asche, in der neue Pflanzen wachsen. Die Vinar kehren auf die Erde zurück und finden in den Pflanzen neue Nahrung. Die Tiere hier sind im wesentlichen Beuteltiere, Fische im Fluss und Vögel. Wie die Vinar suchen auch die Tiere unter der Erde Schutz, während das Feuer das Land überzieht, um danach in die Oberwelt zurück zu kehren.

Im Westen des Feuerlandes liegt der Salzsee. Es ist ein riesiger See aus gelblich glitzerndem Salzwasser. Der See erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer, durch salziges Wüstenland. Hier ist das Land sehr karg. In dem von Salz durchsetzen Sand wachsen kaum Pflanzen. Nur um die Flüsse herum liegen ein paar hundert Meter fruchtbarer Boden, in dem Palmen, Kakteen und einige Gräser wachsen. Tiere sind hier selten, und nur wenige Stämme sind in der Salzwüste heimisch. Sie gewinnen Salz und tauschen es bei anderen Stämmen ein.

Im Nordosten der Feuerlande liegt das Regenbogenland, die Heimat der Regenbogenschlange. Das Land ist hell und bunt. Hier wachsen Pflanzen aller Art, hohe bunte Palmen, wunderschöne Blumen und farbenfrohe Gräser. Ein großer Fluss sucht sich seinen Weg durch das Land, bis in das südliche Meer, dessen Küste von den schönsten Korallen bewohnt ist. Die meisten Vinar von We haben schwarze Haare, im Regenbogenland sind ihre Haare farbenfroh und bunt, wie das Land.

Hier erbauen die Vinar Häuser in denen sie zeitweise wohnen, Versammlungen abhalten und ihre Feste feiern. An der Küste liegen einige Dörfer aus runden Steinhäusern, in denen die Stämme des Barramundi und der Makrele leben. Sie leben von und mit den Fischen im Meer und bauen ausgeklügelte Reusensysteme zum Fischfang.

Im Norden von Wi liegt das große Wasser. Hier stammt der Donnervogel her und hier leben die Wasserstämme, die sich auf den Inseln angesiedelt haben. Sie verbringen einen großen Teil ihres Lebens in ihren Kanus, Katamaranen und Trimaranen auf dem Wasser zwischen den Inseln. Dort haben sie sich angesiedelt, und leben weitgehend in Häusern aus Holz und Lehm.

Im Nordosten nun liegt das Buschland, bewachsen von Blumen, Sträuchern und Büschen. Die Pflanzen hier wachsen selten hoch. Im Sommer ist das Land wunderschön, voller bunter Farben der Blüten an den Büschen und Sträuchern, im Herbst schließen sich die Blüten und das Land wird gelblich-braun, bis Schnee fällt und alles mit einer weißen Decke bedeckt.

Die Stämme des Nordens ziehen den Sommer über durch das Land, beginnen im Herbst Vorräte zu sammeln und verbringen den Winter in ihren Siedlungen, bis der Schnee geschmolzen ist und sie wieder umher ziehen können.