Henny ist eine heidnische Hexe in Hamburg. Das hat mich, als Hamburgerin ja schon mal angesprochen, und so habe ich mir recht spontan: „Hexen in Hamburg – verflucht“ gekauft.
Es geht um eine Hexe, die mit ihrer Familie in Hamburg lebt, einen Hexenladen und einen Stammtisch für Hexen und Heid*innen unterhält. Schon das Gendersternchen dürfte klar machen, aus welcher gesellschaftspolitischen Ecke Henny kommt. Ihr Stammtisch ist offen für Menschen verschiedenster Glaubensrichtungen, sie selbst lebt polyamor und der Umgang miteinander ist zugewandt und achtsam.
In diesem Kreis von Menschen gerät ein völkischer Nazi, der offensichtlich die Intension des Stammtischs völlig falsch verstanden hat, und wird sofort wieder hinaus komplimentiert. Nur kennt er leider die Adresse von Hennys Hexenladen, und damit beginnen die Probleme.
Er verflucht sie, und damit kann sie ihn auch nicht einfach ignorieren.
Henny muss es mit dem Nazi aufnehmen, und sehen, dass sie ihn besiegen kann. Aber auch Nazis verfügen über Magie.
Neben der Darstellung des Problems von Heid:innen und Hexen mit Nazis, die diese Themen gerne mal für sich beanspruchen, hat mir die Darstellung der Magie in „Hexen in Hamburg“ gefallen. Hier wird eher unauffällig gezaubert. Der Fluch sorgt für sich aneinander reihende Missgeschicke, die natürlich auch einfach Pech sein könnten. Es gibt keine spektakulären Effekte. Magie wirkt dezent, im Hintergrund und weitgehend unsichtbar.
Es ist deutlich, dass sich die Autorin mit Themen wie Hexerei und Heidentum auskennt und auch, dass sie Hamburg kennt und weiß wovon sie schreibt.
von: Amalia Zeichnerin