Die Faune von Mictlan

Der Norden von Mictlan ist von einem tiefen, dichten Wald bedeckt. Gut 40 Millionen Quadratmeter Dschungel breiten sich hier aus, in denen die verschiedensten Lebensformen, ob pflanzlich oder tierisch oder auch von anderer Art, wachsen und gedeihen, sich vermehren, von einander leben und einander verschlingen.

In diesem überbordenden Leben sind die Faune von Mictlan ansässig.

Ihre Beine ähneln denen von Ziegen, während ihre Oberkörper menschlich sind. Faune sind von Natur aus sehr gesund und ziehen gewöhnlich das Leben in der freien Natur vor. Sie haben einen besonderen Draht zum Wald und zur Flora allgemein.

Dabei habe sie Siedlungen und bilden Gemeinschaften. Sie passen sich aber perfekt in das Leben im Wald ein. Ihre Hütten bilden Kreise, in deren Mitte das Dorfleben stattfindet. Sie bauen sie aus Holz und Blättern, und nutzen vorhandene Bäume und Sträucher als Wände, Decke und Stützen für ihre Behausungen.

Es hat zwar jeder Faun und jede Faunin eine eigenen Hütte, sie verbringen aber viel Zeit außerhalb der Hütten. Im wesentlichen dienen die Hütten als Wetterschutz – was sie nur selten brauchen. Der Wald schützt sie sehr gut, und um ihren Besitz aufzubewahren.

Oft schlafen sie nicht einmal in den Hütten, sondern halten sich in den Bäumen auf.

Die Bäume des Waldes von Mictlan sind sehr verschieden. Einige von ihnen sind hoch und dicht genug, dass sie quasi ein Dach über dem Wald bilden. Es kommt allerdings genug Licht hindurch, dass man im Wald sehen kann und die Pflanzen am Boden gedeihen.

Es gibt aber auch kleiner Bäume, die zwischen den großen Bäumen wachsen, Sträucher und Blumen, so wie Gräser und Moose die den Boden und auch die Bäume bedecken.

In dieser Fülle an pflanzlichen Organismen leben verschiedenste Arten von Tieren, Insekten, Seifinen und Pilzlingen. Es gibt aber auch Viren, Bakterien, Efchen und die hilfreichen Maferis, kleinste Lebewesen, die ihre Wirtskörper gegen Krankheiten, besonders gegen Viren, schützen.

Auch wenn die meisten Faune einige Maferis in sich tragen, haben sie eine sehr fortschrittliche Heilkunst. Sie kennen sich mit Heilpflanzen und mit manchen Heilmethoden aus. Besonders der Stamm des Waldes, der sich auch gerne als Stamm des Lebens bezeichnet, als ausgezeichnete Heiler und Heilerinnen in seiner Mitte.

Es gibt insgesamt 6 Stämme der Faune:

In der Mitte des Waldes lebt der Stamm des Lebens. Sie hüten auch den Baum des Lebens, der in ihrem Gebiet wächst.

Die Blutfaune leben nah der roten Tropen. Hier ist der Wald besonders heiß und die Blutfaune sind versierte Krieger.

Die Bergfaune bewohnen den bergigen Teil des Waldes. Hier steigt der Wald langsam an, bis er Höhen und Tiefen bedeckt. In den Bergen liegt auch die graue Akademie, der Hort des Wissens der Faune. Die Bergfaune haben Schulen, die Waldschulen.

Die Wasserfaune leben an den Seen und an der Küste des Meeres.

An das Wiesenland der Elben grenzen die Rosenfaune. Sie haben 5 Haine und züchten Blumen. Ihre Haine sie wahre Kunstwerke der Architektur.

Der letzte Stamm ist der Stamm der Goldfaune. Sie leben in 12 Städten im Wald und unterhalten die goldenen Schulen in ihren Städten. Jedes ihrer Kinder geht zur Schule.

Die Stämme haben ihre eigenen Feste und Bräuche. Gemeinsam ist ihnen, ihre Liebe zum Wald und zum leben, die sich auch in ihrer Lebensweise zeigt.

Buchrenzension: Weltenbruch: Das Mal der Sonne

In der aktuellen politischen Situation, in der gut und böse wieder von Staats wegen festgeschrieben ist und wir alle genau zu wissen meinen, wer der böse Feind ist und wer die Guten sind, tut es ungemein gut, Geschichten zu lesen, in denen genau auf dieses Gut und Böse verzichtet wird.

In dem Buch Weltenbruch über die Welt Divoisia ist es nicht so, dass nicht die Protagonist:innen meist sehr genau wissen, wer gut und wer böse ist, und auch warum sie ihre Feinde hassen.

Nur erfährt man dann in der nächsten Geschichte die Sichtweise des Feindes, die nicht weniger schlüssig ist und ebenso gute Gründe dafür bietet den Feind zu hassen.

Divoisia ist eine sehr konfliktreiche und heterogene Welt in der intelligente Wesen aller Art leben. Neben normalen Menschen finden sich Zwerge, Elfen, Zentauren, Greife und andere Bewohner dieser Welt. In dem Buch „Weltenbruch, Das Mal der Sonne“ werden verschiedene Völker vorgestellt, wobei es mit Menschen beginnt, und meist in späteren Geschichten, schon eingeführte Arten, genauer dargestellt werden. So folgt auf die Geschichte, in der die Zwerge Kontakt zu den Zentauren finden, dann eine Geschichte über genau diese Zentauren – und ihren Konflikt mit den Greifen, worauf dann eine Geschichte aus Sicht der Greifen folgt. Dass die Geschichten von verschiedenen Autor:innen geschrieben wurden, unterstützt den Eindruck einer sehr vielfältigen Welt.

Auf diese Weise entsteht aus vielen einzelnen Geschichten, die die verschiedenen Aspekte Divoisias beleuchten, eine Gesamtheit der sehr unterschiedlichen Völker dieser Welt.

Es ist aber nicht in erster Linie die Heterogenität der Welt, die zum Konflikt führt. Nicht, dass die anderen anders sind, macht sie zu Gegner.

Es entsteht Druck durch Krieg. Chaos, Krankheit, Gewalt und Hunger lässt nicht nur Menschen fliehen und eine neue Heimat suchen. Dort leben aber schon andere, und es wird in manchen Teilen der Welt einfach eng.

Die entstehenden Konflikte sind nachvollziehbar, und kommen gut aus, ohne eine der Parteien dem Bösen zuzuordnen. Selbst die Trolle kommen am Ende zu Wort, und erscheinen nicht grade feinsinnig – es sind immerhin Trolle – aber in ihren Motiven verständlich, und mit einer gewissen, wenn auch nicht sonderlich hohen, Intelligenz ausgestattet.

Mir hat beim Lesen nur eine Karte gefehlt, auf der ich hätte nachverfolgen können, wo welche Geschichte angesiedelt ist, und eventuell Zusammenhänge besser erkannt hätte.

Allerdings haben die wenigsten Bewohner:innen mittelalterlicher Welten solche Karten zur Verfügung, um eine Vorstellung davon zu entwickeln, wo auf der Welt sie sich befinden. Die einzelnen Geschichten brauchen eine solche Karte nicht, und bieten auch so ein Bild einer Welt voller Konflikte, die sich Stück für Stück beim Lesen ausbreitet.

Weltenbruch – das Mal der Sonne

Divoisia GbR