Buchrezension: Die Elbenstifte von Matthias Teut

Matthias Teut ist nicht nett zu seinem Protagonisten.

Den armen Farim Peggelbohm erwischt es wirklich hart, zu Beginn des Romans Elbenstifte. Er ist eh schon geschlagen mit seinem Vater, der kein bisschen Verständnis für die Ambitionen seines feinsinnigen, künstlerisch begabten Sohns hat und seinem Sprachfehler, der sich in hartnäckigem Stottern ausdrückt, und dann schlägt das Schicksal zu, in kleinen, fiesen, aufeinanderfolgenden Schlägen.

Ich will hier nicht weiter ins Detail gehen, um nichts vorweg zunehmen, das man doch lieber lesen sollte. Mir hat zumindest noch kein Protagonist und keine Protagonistin so leid getan, wie der arme Farim Peggelbohm zu Beginn seiner Geschichte.

Dabei hat er ein besonderes Talent: Er kann sehr gut zeichnen. Er ist auch ein netter, sympathischer junger Mann, mit zwei ganz besonderen, magischen Stifte. Und dieses Talent wird auch gesehen. Leider nicht von seinem Vater, der ganz andere Pläne mit dem Jungen hat, und diese mit Gewalt durchdrücken will. Das ist der Beginn einer abenteuerlichen Geschichte, die für Farim nicht immer gut verläuft, ihn auch nicht immer gut dastehen lässt, aber spannend und interessant zu lesen ist und einem den jungen Mann ans Herz wachsen lässt.

Durch seine Schwächen, seine Unsicherheit und gerade weil sein Talent ein künstlerisches ist, ist er einem besonders nah. Dieser freundliche, manchmal etwas zerstreute junge Mann, dem auch mal Fehler unterlaufen, ist eher nicht der Held in strahlender Rüstung. Gerade das macht ihn sympathisch. Er wirkt lebensnah und realistisch.

Mal davon abgesehen, dass er in einer Fantasiewelt mit Elben, Zwergen und reichlich Magie lebt, könnte er zu den jungen Leuten gehören, die meine Kinder als Freunde mit nach Hause bringen, und schon mal von Problemen mit ihren Eltern erzählen, die zu wenig Verständnis für die Wünsche ihre Nachkommen aufbringen.

Das Abenteuer, in das er gerät, ist allerdings alles andere als alltäglich.

Farim hat zwei Stifte von einem Freund geschenkt bekommen, der sein Talent zu schätzen weiß. Den Wert dieser Stifte erkennt Farim sehr schnell, dass sie aber nicht nur für ihn von unschätzbarem Wert sind, wird erst später deutlich. Leider erkennt gerade sein Vater den Wert der Stifte überhaupt nicht, was dramatische Folgen hat.

Der alte Peggelbohm zerbricht die Stifte und Farim steht vor der Aufgabe neue Stifte zu erlangen um die Zerbrochenen zu ersetzen.

Der vierte Band aus der Welt von Erelgor spielt in der Vergangenheit der ersten drei Bücher.
Erschienen ist auch dieser Band im Verlag DichtFest.