Dass diese Beziehung toxisch ist und sicher nicht gut für die Protagonistin, wird der Leserin von „Herbstlande“ recht schnell klar.
Scarlett Hayden hat sich in den Kopf gesetzt mit ihrem geliebten Mann Nathan ein Kind zu bekommen, auch wenn ich zumindest keinem Kind diesen Mann als Vater wünschen würde. Doch es kommt anders als von ihr gedacht, und da Magie im Spiel ist, findet sie sich in den Herbstlanden wieder. September, Oktober und November heißen die Länder des Herbst (wie sonst), in denen sie sich nun zurecht finden muss um wieder nach Hause zu kommen und Nathan zu retten.
Laubdrachen, Kürbiswichtel und Mitternachtraben sind nur drei Beispiele von Wesen, die hier heimisch sind, und sehr schön passend den Herbst illustrieren. Mich hat diese Darstellung einer Herbstwelt, die nach meinem Lesegefühl im wesentlichen aus herbstlichem Wald besteht, sehr angesprochen. Nun mag ich auch den Herbst. Ich mag die bunten Blätter die zu Boden segeln, den Wind und auch den Regen. Der Herbst bringt die Ernte, und er bringt Halloween.
Für jemanden wie mich, die ich schon immer Geistergeschichten, Vampire und nicht zu vergessen Kürbissuppe mag, ist es eine besonders schöne Jahreszeit.
Und in „Herbstlande“ bekommt diese Jahreszeit Gestalt. Wie gesagt ist es eine sehr herbstliche Landschaft, die die Autor:innen in dem Buch beschreiben, mit ihren herbstlichen Bewohnern und Bewohnerinnen, die in den liebevollen Zeichnungen im Buch dargestellt werden.
Und wie der Herbst, haben auch die Herbstlande, ihre unangenehmen Seiten. Die Wesen dieser Welt sind nicht unbedingt nett und das Land birgt einige Gefahren für Scarlett, die doch im wesentlichen ihre Nathan retten will.
Ja, und dann ist da die Geschichte von Scarlett und Nathan. Eine sehr düstere Geschichte, von Manipulation, Egoismus und verzweifelter Liebe, die sehr gut zu den Herbstlanden passt.
Während ihrer Wanderung durch dieses seltsame, magische Land erfahren wir von ihrer Beziehung zu Nathan, von ihrer Geschichte mit ihm und ihrem unerfüllten Kinderwunsch.
Scarlett wächst in dieser Geschichte an sich selbst. Sie reift und trifft am Ende eine wichtige Entscheidung, die ich hier nicht vorwegnehmen will.
von Fabienne Siegmund, Stepahnie Kempin, Vanessa Kaiser und Thomas Lohwasser
illustriert von Jana Damaris Rech
erschienen im Torsten Low Verlag