Wi auf Norit, das Märchenreich des Geistes

Das Reich Wi auf Norit besteht aus weitem Land in dessen Mitte sich ein silbern glänzendes Gebirge erhebt. Das Gebirge hebt sich bis zum Himmel der auf fünf Säulen des Gebirges ruht. Durch die silbernen Berge ziehen sich verschiedene Tunnel, in denen die Ahnen leben. Sie sind alte Wesen, die schon zu Beginn der Zeit da waren. Sie haben die Welt geformt und sich danach in und auf die Berge zurück gezogen. Manche von ihnen sind auch die Säulen hinauf auf das Dach des Himmels geklettert.

Die Welt um die Silberberge wird von den Stämmen bewohnt. Jeder Stamm führt sich auf ein Tier zurück, welches Ahn des Tieres ist und auch das Totem des Tieres. Tatsächlich sind die Stämme mit jeweils einem Totem verbunden. Die Tierahnen der Stämme haben sich mit den anderen Ahnen in die Silberberge zurück gezogen und wandeln nur hin und wieder über das Land.

Fünf mystische Tiere wandeln über das Land: Im Süden der Feuerfuchs, im Norden der Donnervogel, im Osten das große Känguruh und die Regenbogenschlange und zwischen dem Meer und dem Salzsee im Westen das Krokodil. Außerdem verlässt der Urahn Byamee häufiger die Silberberge um durch das Land um das Silber herum zu streifen.

Gemeinsam ist den Vinar von Wi außerdem, dass sie ein System von 12 Kasten haben. Jedes Mitglied eines Stammes wird in eine Kaste geboren, welche bestimmt, wie es angesprochen wird, welche Aufgaben ihm zukommen und oft auch wenn es heiraten kann. Die Kasten wurden von den Ahnen für ihre Stämme festgelegt, und so haben auch alle die Stämme die gleichen 12 Kasten: Die Feuerkaste, die Mondkaste, die Sonnenkaste, die Sandkaste, die Erdkaste und die Salzkaste. Die Baumkaste, die Blutkaste, die Bergkaste, die Wasserkaste, die Blumenkaste und die Goldkaste. Allerdings ist es unterschiedlich, wie die Kaste eines Vinar bestimmt wird.

Im Süden besteht das Land aus weitgehend trockener Steppe und Buschland. Ein großer Fluss kommt aus den Silberbergen und fließt quer durch die Steppe, bis er weit im Süden im Boden versickert. Die direkte Umgebung des Flusses ist fruchtbar, davon entfernt ist das Land die meiste Zeit des Jahres trocken und karg. Im Sommer wird es immer heißer und die Vinar aus dem Süden ziehen sich in die Höhlen unter der Erde zurück. Oben nimmt die Hitze so weit zu, bis das trockene Gestrüpp Feuer fängt und abbrennt.

Einen guten Monat tobt das Feuer oben auf der Erde, dann beruhigt es sich wieder. Es bleibt Asche, in der neue Pflanzen wachsen. Die Vinar kehren auf die Erde zurück und finden in den Pflanzen neue Nahrung. Die Tiere hier sind im wesentlichen Beuteltiere, Fische im Fluss und Vögel. Wie die Vinar suchen auch die Tiere unter der Erde Schutz, während das Feuer das Land überzieht, um danach in die Oberwelt zurück zu kehren.

Im Westen des Feuerlandes liegt der Salzsee. Es ist ein riesiger See aus gelblich glitzerndem Salzwasser. Der See erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer, durch salziges Wüstenland. Hier ist das Land sehr karg. In dem von Salz durchsetzen Sand wachsen kaum Pflanzen. Nur um die Flüsse herum liegen ein paar hundert Meter fruchtbarer Boden, in dem Palmen, Kakteen und einige Gräser wachsen. Tiere sind hier selten, und nur wenige Stämme sind in der Salzwüste heimisch. Sie gewinnen Salz und tauschen es bei anderen Stämmen ein.

Im Nordosten der Feuerlande liegt das Regenbogenland, die Heimat der Regenbogenschlange. Das Land ist hell und bunt. Hier wachsen Pflanzen aller Art, hohe bunte Palmen, wunderschöne Blumen und farbenfrohe Gräser. Ein großer Fluss sucht sich seinen Weg durch das Land, bis in das südliche Meer, dessen Küste von den schönsten Korallen bewohnt ist. Die meisten Vinar von We haben schwarze Haare, im Regenbogenland sind ihre Haare farbenfroh und bunt, wie das Land.

Hier erbauen die Vinar Häuser in denen sie zeitweise wohnen, Versammlungen abhalten und ihre Feste feiern. An der Küste liegen einige Dörfer aus runden Steinhäusern, in denen die Stämme des Barramundi und der Makrele leben. Sie leben von und mit den Fischen im Meer und bauen ausgeklügelte Reusensysteme zum Fischfang.

Im Norden von Wi liegt das große Wasser. Hier stammt der Donnervogel her und hier leben die Wasserstämme, die sich auf den Inseln angesiedelt haben. Sie verbringen einen großen Teil ihres Lebens in ihren Kanus, Katamaranen und Trimaranen auf dem Wasser zwischen den Inseln. Dort haben sie sich angesiedelt, und leben weitgehend in Häusern aus Holz und Lehm.

Im Nordosten nun liegt das Buschland, bewachsen von Blumen, Sträuchern und Büschen. Die Pflanzen hier wachsen selten hoch. Im Sommer ist das Land wunderschön, voller bunter Farben der Blüten an den Büschen und Sträuchern, im Herbst schließen sich die Blüten und das Land wird gelblich-braun, bis Schnee fällt und alles mit einer weißen Decke bedeckt.

Die Stämme des Nordens ziehen den Sommer über durch das Land, beginnen im Herbst Vorräte zu sammeln und verbringen den Winter in ihren Siedlungen, bis der Schnee geschmolzen ist und sie wieder umher ziehen können.