Ich vermisse es ja wirklich nach Berlin zum Sonnencon zu fahren.
Ich vermisse nicht nur den Sonnencon, sondern auch einige Veranstaltungen in Hamburg und Norddeutschland (weil ich da nun mal wohne), aber an den Nexus-Cons hängt nun mal mein Herz. Immerhin krabbelte meine Tochter dort schon als Kleinkind durch die Burg.
Nun, es soll nicht sein, alles findet online statt, was sicher auch seine Vorteile hat. Ich brauche keine Fahrkarte nach Berlin und muss auch kein Hotelzimmer bezahlen.
Und es geht eben derzeit nicht anders.
Also habe ich mich am 12. Februar auf dem Discord-Server von Nexus e.V. eingeloggt um zumindest die Leute mal wieder zu hören und mit ihnen reden zu können. Rollenspiel geht ja glücklicherweise auch sehr gut online. Wir reden, wir würfeln und gerade Pläne kann man übers Netz ganz prima verbreiten.
Schon im Vorfeld habe ich mir zwei Runden ausgesucht, die wie für mich gemacht waren:
Zuersteinmal: Quick. Die Riesenratten aus dem Dungeon wehren sich.
Ich war ja schon immer der Meinung, dass Ratten im RPG nicht ausreichend gewürdigt werden. Ich mag Ratten, lebe mit Ratten zusammen und konnte nun im Namen der Ratten in einer klassischen Abenteurerkneipe aufräumen und aufzeigen, dass es nicht angesagt ist, Riesenratten zum Vergnügen zu töten.
Das Abenteuer war als regelfreies Erzählspiel aufgebaut, was ja schon eine gewisse Erfahrung auf Seiten der Spielleitung braucht und von den Spieler:innen die Bereitschaft Spielleitungsentscheidungen zu akzeptieren, auch wenn es gerade für den eigenen Charakter nicht so gut läuft.
In diesem Fall hat das wunderbar geklappt. Die Ratten konnten sich austoben und wir haben ein episches Abenteuer erzählt.
Am Nachmittag dann konnte ich endlich mal wieder Cyberpunk spielen. Vor Jahren hatte ich eine wunderbare Runde, aber leider hat der Spielleiter irgendwann aufgehört und seit dem scheint niemand mehr Cyberpunk zu leiten.
Nun, als ich denn sah, dass eine Runde mit meinem erklärten Lieblingssystem angeboten wurde (Es muss schon Cyberpunk sein, Shadowrun ist einfach kein Punk), habe ich natürlich sofort zugegriffen.
Auch hier war es deutlich anders, als die Cyberpunkrunden, die ich bis dahin kannte.
Niemand heuerte uns an, wir waren da eher das Ziel, und es ging darum uns zu verteidigen. Genauer gesagt unser Haus davor zu verteidigen, dass es sich ein Konzern unter den Nagel riss.
Wie üblich gab es da ein paar Kniffe und Tricks des Konzerns, aber gegen ausreichend Barrikaden und die Feuerkraft eines Solos kamen sie dann doch nicht an.
Fast schon untypisch für Cyberpunk waren wir am Ende Sieger:innen auf ganzer Linie.
Am Sonntag hatte ich dann meine eigene RPG-Runde zuhause in meinem Wohnzimmer, weshalb der Con für mich nur einen Tag dauerte.
Einen sehr schönen und lohnenden Rollenspiel-Tag. Ich bin beim nächsten Con sicher wieder dabei, ob in Präsenz oder online.