Buchrenzension: Weltenbruch: Das Mal der Sonne

In der aktuellen politischen Situation, in der gut und böse wieder von Staats wegen festgeschrieben ist und wir alle genau zu wissen meinen, wer der böse Feind ist und wer die Guten sind, tut es ungemein gut, Geschichten zu lesen, in denen genau auf dieses Gut und Böse verzichtet wird.

In dem Buch Weltenbruch über die Welt Divoisia ist es nicht so, dass nicht die Protagonist:innen meist sehr genau wissen, wer gut und wer böse ist, und auch warum sie ihre Feinde hassen.

Nur erfährt man dann in der nächsten Geschichte die Sichtweise des Feindes, die nicht weniger schlüssig ist und ebenso gute Gründe dafür bietet den Feind zu hassen.

Divoisia ist eine sehr konfliktreiche und heterogene Welt in der intelligente Wesen aller Art leben. Neben normalen Menschen finden sich Zwerge, Elfen, Zentauren, Greife und andere Bewohner dieser Welt. In dem Buch „Weltenbruch, Das Mal der Sonne“ werden verschiedene Völker vorgestellt, wobei es mit Menschen beginnt, und meist in späteren Geschichten, schon eingeführte Arten, genauer dargestellt werden. So folgt auf die Geschichte, in der die Zwerge Kontakt zu den Zentauren finden, dann eine Geschichte über genau diese Zentauren – und ihren Konflikt mit den Greifen, worauf dann eine Geschichte aus Sicht der Greifen folgt. Dass die Geschichten von verschiedenen Autor:innen geschrieben wurden, unterstützt den Eindruck einer sehr vielfältigen Welt.

Auf diese Weise entsteht aus vielen einzelnen Geschichten, die die verschiedenen Aspekte Divoisias beleuchten, eine Gesamtheit der sehr unterschiedlichen Völker dieser Welt.

Es ist aber nicht in erster Linie die Heterogenität der Welt, die zum Konflikt führt. Nicht, dass die anderen anders sind, macht sie zu Gegner.

Es entsteht Druck durch Krieg. Chaos, Krankheit, Gewalt und Hunger lässt nicht nur Menschen fliehen und eine neue Heimat suchen. Dort leben aber schon andere, und es wird in manchen Teilen der Welt einfach eng.

Die entstehenden Konflikte sind nachvollziehbar, und kommen gut aus, ohne eine der Parteien dem Bösen zuzuordnen. Selbst die Trolle kommen am Ende zu Wort, und erscheinen nicht grade feinsinnig – es sind immerhin Trolle – aber in ihren Motiven verständlich, und mit einer gewissen, wenn auch nicht sonderlich hohen, Intelligenz ausgestattet.

Mir hat beim Lesen nur eine Karte gefehlt, auf der ich hätte nachverfolgen können, wo welche Geschichte angesiedelt ist, und eventuell Zusammenhänge besser erkannt hätte.

Allerdings haben die wenigsten Bewohner:innen mittelalterlicher Welten solche Karten zur Verfügung, um eine Vorstellung davon zu entwickeln, wo auf der Welt sie sich befinden. Die einzelnen Geschichten brauchen eine solche Karte nicht, und bieten auch so ein Bild einer Welt voller Konflikte, die sich Stück für Stück beim Lesen ausbreitet.

Weltenbruch – das Mal der Sonne

Divoisia GbR

Luas, Stadt auf dem blauen Mond von Heret

Eine der größten Siedlungen auf dem blauen Mond von Duat ist die Stadt Luas.

Hier wird Metall verhüttet, verarbeitet, gelagert und verkauft.

Aber nicht nur Metall, alles was auf Heret zu finde ist, und auch manches von anderen Monden, wird in Luas gehandelt.

Hier liegt der größte Markt des Mondes, manche sagen aller Monde, aber das ist übertrieben.

Die Stadt liegt zwischen drei Mienen: Im Süden Gold, im Osten Kupfer und im Westen Eisen. Zwischen den Mienen und der Stadt liegen die Hochöfen, von denen das Metall in die Stadt gebracht wird.

Quer durch die Stadt fließt ein breiter Fluss, angereichert mit Mineralien, Erde und Metallen, so dass das Wasser für Banar kaum noch gefährlich ist. Es verursacht bei empfindlichen Banar ein leichtes Brennen auf der Haut. Natürlich sollte man nicht lange in dem Wasser schwimmen, auf kurze Zeit ist es aber tatsächlich harmlos.

In der Mitte der Stadt liegt ein großer, schlammiger See, in welchem verschiedenste Wasserpflanzen wachsen, die von den Stadtleuten genutzt werden. Um den See liegen die Gärten der Stadt. Eine große Parkanlage, in welcher Anbau für die Stadt betrieben wird, die aber auch gerne als Erholungsgebiet genutzt werden. Um die Gärten herum liegt der Markt, für den Luas bekannt ist.

Luas hat drei Stadtteile: Den Kupfernen, den Eisernen und den goldenen Teil. Die Namen kommen von dem Metall, das in den jeweiligen Stadtteilen vorwiegend verarbeitet und verkauft wird. Da die jeweiligen Metalle in den Stadtteilen ausgiebig genutzt werden, ist leicht zu erkennen, in welchem Stadtteil man sich befindet.

Der eiserne Stadtteil ist der Stadtteil der Krieger und Jäger. Hier liegt die Kriegsakademie, hier sind die Kasernen untergebracht und hier befinden sich auch die Schlachtereien. Dazu kommen die Eisenschmieden, in denen robuste Werkzeuge und Waffen hergestellt werden.

Der kupferne Stadtteil ist der Stadtteil der Handwerker. Hier liegt das Haus der Gilden und hier finden sich die meisten Manufakturen und Werkstätten der Stadt. Hier wird hergestellt, was filigrane Arbeit erfordert.

Der goldenen Stadtteil ist keineswegs reicher als die anderen Stadtteile. Hier liegen nur die Goldschmieden, die Schmuck und feine Mechanik herstellen. Außerdem befindet sich hier das Rathaus, in welchem sich der Rat der Stadt trifft.

Über die gesamte Stadt verteilt finden sich Gasthäuser verschiedenster Art. Die Stadt hat Theater, Sportplätze, Sandhäuser zur Entspannung und eine Circus-Arena. Es steht allen Bewohner und Besucher frei, dort Vorträge zu halten, Kunst aufzuführen oder auch Schauspiel zu präsentieren. Auch Frauen haben dieses Recht. Es kostet weder Eintritt dort hinzugehen, noch etwas dort aufzuführen. Man muss sich nur rechtzeitig anmelden um an einem Abend etwas aufführen zu können.

Wer was wann aufführt wird regelmäßig über Aushänge bekannt gegeben und es kommen auch immer mal Vertreter und Vertreterinnen der Theater um sich anzusehen und -zuhören, was es an Talenten in der Stadt gibt.

Aus ganz Heret kommen Gäste in die Stadt. Zumeist um Metall zu erhandeln, aber auch alles andere wird in Luas gehandelt und somit gekauft.

Es gibt auch ein Krankenhaus in der Stadt, das bekannt für seine fähigen Ärzte ist, das sehr gut besucht ist, weshalb auch in Luas medizinische Hilfe immer mal auf sich warten lässt.

Die größte Anziehung in Luas haben aber die so bunten und gut besuchten Gasthäuser der Stadt. Luas lebt einfach, es ist groß und bunt.

Bericht vom Nexus Online Con 1.22

Ich vermisse es ja wirklich nach Berlin zum Sonnencon zu fahren.

Ich vermisse nicht nur den Sonnencon, sondern auch einige Veranstaltungen in Hamburg und Norddeutschland (weil ich da nun mal wohne), aber an den Nexus-Cons hängt nun mal mein Herz. Immerhin krabbelte meine Tochter dort schon als Kleinkind durch die Burg.

Nun, es soll nicht sein, alles findet online statt, was sicher auch seine Vorteile hat. Ich brauche keine Fahrkarte nach Berlin und muss auch kein Hotelzimmer bezahlen.

Und es geht eben derzeit nicht anders.

Also habe ich mich am 12. Februar auf dem Discord-Server von Nexus e.V. eingeloggt um zumindest die Leute mal wieder zu hören und mit ihnen reden zu können. Rollenspiel geht ja glücklicherweise auch sehr gut online. Wir reden, wir würfeln und gerade Pläne kann man übers Netz ganz prima verbreiten.

Schon im Vorfeld habe ich mir zwei Runden ausgesucht, die wie für mich gemacht waren:

Zuersteinmal: Quick. Die Riesenratten aus dem Dungeon wehren sich.

Ich war ja schon immer der Meinung, dass Ratten im RPG nicht ausreichend gewürdigt werden. Ich mag Ratten, lebe mit Ratten zusammen und konnte nun im Namen der Ratten in einer klassischen Abenteurerkneipe aufräumen und aufzeigen, dass es nicht angesagt ist, Riesenratten zum Vergnügen zu töten.

Das Abenteuer war als regelfreies Erzählspiel aufgebaut, was ja schon eine gewisse Erfahrung auf Seiten der Spielleitung braucht und von den Spieler:innen die Bereitschaft Spielleitungsentscheidungen zu akzeptieren, auch wenn es gerade für den eigenen Charakter nicht so gut läuft.

In diesem Fall hat das wunderbar geklappt. Die Ratten konnten sich austoben und wir haben ein episches Abenteuer erzählt.

Am Nachmittag dann konnte ich endlich mal wieder Cyberpunk spielen. Vor Jahren hatte ich eine wunderbare Runde, aber leider hat der Spielleiter irgendwann aufgehört und seit dem scheint niemand mehr Cyberpunk zu leiten.

Nun, als ich denn sah, dass eine Runde mit meinem erklärten Lieblingssystem angeboten wurde (Es muss schon Cyberpunk sein, Shadowrun ist einfach kein Punk), habe ich natürlich sofort zugegriffen.

Auch hier war es deutlich anders, als die Cyberpunkrunden, die ich bis dahin kannte.

Niemand heuerte uns an, wir waren da eher das Ziel, und es ging darum uns zu verteidigen. Genauer gesagt unser Haus davor zu verteidigen, dass es sich ein Konzern unter den Nagel riss.

Wie üblich gab es da ein paar Kniffe und Tricks des Konzerns, aber gegen ausreichend Barrikaden und die Feuerkraft eines Solos kamen sie dann doch nicht an.

Fast schon untypisch für Cyberpunk waren wir am Ende Sieger:innen auf ganzer Linie.

Am Sonntag hatte ich dann meine eigene RPG-Runde zuhause in meinem Wohnzimmer, weshalb der Con für mich nur einen Tag dauerte.

Einen sehr schönen und lohnenden Rollenspiel-Tag. Ich bin beim nächsten Con sicher wieder dabei, ob in Präsenz oder online.

Heket der blaue Mond von Duat

Der blaue Mond von Heket ist der Mond von Duat, mit einem Meer, Flüssen und sogar Seen. Das für die Banar so gefährliche Nass ist überall auf Heket zu finden und macht den Mond für seine Bewohner gefährlich.

Es gibt 12 besondere Siedlungen, die ursprünglichen Siedlungen auf dem blauen Mond. Sie wurden zum Beginn der Zeit gegündet, so sagt zumindest die Legende. Einige Siedlungen, auch ein paar größere, sind hinzugekommen, Insgesamt ist Heket aber dünn besiedelt.

Gemeinsam ist den Banar von Heket, dass sie weniger hierachisch und offener für Veränderungen und vor allem individuelle Entscheidungen sind, als andere Banar. Diese Einstellung gilt unter den Banar als unerträglich chaotisch und zügellos.

Allgemein gelten die Heketi als etwas verrückt, was auf das viele Wasser auf ihrem Mond zurück geführt wird.

Buchrezension: Höllentrip und Seelenstrip oder traue keinem Kohlsuppenorakel von Corinna Schattauer

Alex ist auserwählt – oder doch nicht? So ganz klar ist das nicht, auch wenn es anfangs sehr danach aussieht.

Aber eigentlich ist das auch zweitrangig. Erstmal hat sie viel drängendere Probleme, denn die Hölle bricht buchstäblich los. Was gar nicht so neu für sie ist, da sie mit einem Dämon, also einem aus der Hölle, zusammenlebt, was auch nicht immer einfach ist.

In dem Roman von Corinna Schattauer: Höllentrip und Seelenstrip, geht es sehr rasant und chaotisch zu. In das Leben von Alex drängen sich mehr oder – meist – weniger sympathische Bewohner der Hölle, um ihr das ihre zur selbigen, also zur Hölle zu machen.

Dabei ist sie eigentlich eine ganz normale mitteleuropäische Büroangestellte, mit nur einem etwas schrägen Mitbewohner. Als sich dann aber ein Dämon durch den Brustkorb ihres Vorgesetzten schiebt ist ihre bis dahin noch halbwegs stabile Welt völlig aus den Fugen.

Corinna Schattauer erzählt auf rasante und sehr amüsante Weise, von Alex Trip in die Hölle, der so chaotisch bleibt, wie er beginnt, und dessen Ziel immerhin die Zerstörung der Hölle ist und natürlich ihre Freunde zu retten – ohne dabei selbst zu sterben. Wobei tot in der Hölle ja doch eher ein relativer Zustand ist.

Ich habe das Buch viel zu schnell durchgelesen, mich 369 Seiten lang wirklich herrlich (oder doch besser höllisch) amüsiert und hätte gerne mehr davon.

Höllentrip und Seelenstrip oder traue keinem Kohlsuppenorakel

von Corinna Schattauer

erscheinen im Chaospony Verlag

Ein Pfauenmensch aus dem Reich der goldenen Spirale.

Laotios Sahemi Maheinda ist eher klein und schmächtig und sehr ungeschickt. Als Murisan von Ha gehört er mit seinem seidigem blauen Gefieder und den leuchtenden Augen auf seinen hochstehenden Federn zu den schönsten Geschöpfen der 8 Welten und 4 Netze. Er ist aber äußerste ungeschickt und weder als Handwerker noch als Kämpfer zu gebrauchen.

Seine Gabe ist die der Fantasie und der gesponnen Geschichten. Er ist Märchenerzähler. Viele der Geschichten, die er von sich gibt, hat er selbst erdacht, doch er hat auch ein großes Reportoir an geschriebenen Geschichten. Sowohl in seinem Buch als auch in seinem Gedächtnis findet er immer eine Sage, eine Legende oder ein Märchen, die er von sich geben kann.

Dabei reicht sein Wissensschatz weit über die Grenzen der goldenen Spirale, und selbst über die Grenzen der 12 Märchenreiche hinaus.

Nexus online Con 1.22.

Rollenspieler:innen sind hartnäckig. Wir wollen Geschichten spinnen, Rätsel lösen, Abenteuer bestehen …. und wenn man uns nicht persönlich zusammenkommen lässt, gehen wir eben online.

Wir sind doch eh Nerds, also treffen wir uns nicht mehr in düsteren Kellerzimmern zu Chips, Schokolade und Cola, sondern auf Discord. Das Zimmer bekommen wir auch so dunkel, den ungesunden Naschkram kann sich jede:r selbst hinstellen, und dann kann es losgehen.

So laufen auch die Cons vom Nexus e.V. in Berlin mittlerweile. Es wird auf Discord eingeladen, was den Vorteil hat, dass ich nicht nach Berlin fahren muss. Finanziell ist das sicher ein klarer Pluspunkt – Fahrt nach und Unterkunft in Berlin kosten schon ein wenig, gerade wenn man mit über 50 nicht mehr bei Freunden auf der Couch übernachten mag, sondern ein Hotelzimmer präferiert. Ich schlafe auch gerne im heimischen Bett.

Andererseits bin ich immer wirklich gerne nach Berlin gefahren und habe dort die Leute persönlich getroffen.

Nun, es geht aktuell nun mal nicht, und so freue ich mich zumindest darauf virtuell nach Berlin zu reisen. Am 12.2.2022 um 12:45 Uhr beginnt der Nexus online Con 1.22.

Sie haben die bewährte Blockstruktur – aufgestockt auf 4 Blogs, so dass der Con bis Sonntag Abend um Mitternacht geht. Die ersten Spielrhttps://www.nexusonlinecon.de/spielrunden.phpunden werden schon online angekündigt, und ich werde mir demnächst auch welche aussuchen.

Auch wenn ich nun seit zwei Jahren so einiges schmerzlich vermisse, und sehr hoffe, dass all die Cons wieder einfach in Präsenz stattfinden, freue ich mich auf den 12. Februar und darauf die Leute vom Nexus e.V. in Berlin mal wieder zu sprechen und mit ihnen Abenteuer zu bestehen.

Die goldene Spirale von Ha

Die goldene Spirale von Ha erhebt sich aus dem roten Meer der Ewigkeit.

Sie ist eines der Märchenreiche von Norit, bewohnt von Vinar, die sehr verschiedene aussehen können. In diesem Fall findet man sie in den Märchen von Tiron und in den Märchen der Märchenreiche selbst.

In 42 Windungen dreht sich die Spirale aufwärts, bis zum leuchtenden Turm in welchem das Licht der Singularität wohnt. In den Windungen haben ganze Städte Platz so dass hier bequem 12 Völker siedeln können.

Die Mauer der Spirale glänzt golden. Sie selbst ist nicht massiv. In der goldenen Spirale leben die Umahe, die Wesen des Lichts. Sie sind klein, haben weiches, buntes Fell, glänzen hell und geben sanfte Töne von sich. Außerdem verströmen sie einen angenehmen Duft. Ihre Augen sind orange, und die kleinen Umahe verfügen über Magie und bringen der Legende nach Glück. Sie leben innerhalb der Mauer der goldenen Spirale.

Im Zwischenraum der Spirale leben die 12 Völker der goldenen Spirale. Hier erstreckt sich fruchtbares, blühendes Land auf orangfarbenem Erdboden. Allerdings wächst sattes, grünes Gras, es wachsen bunt blühende Blumen, Sträucher in Bäume in allen Formen und Farben und am Rand der Windungen, nahe der Mauern, finden sich verschiedenste, schillernde Steine.

In der Mitte der Windung fließt ein Fluss den Berg hinunter ins Tal, eingefasst in ein Flussbett durchsetzt mit Silber. Leuchtend bunte Fische springen im Flussbett umher, und bringen das Wasser zum glitzern und leuchten. Das Ufer entlang wachsen Flieder- und Rosenbüsche, deren Duft die Luft schwängert. Besonders schön sind aber die Flussfeuer in der Mitte des Wassers. In unregelmäßigen Abständen erhellen die Feuer, die mitten aus dem Wasser zu ragen scheinen, ihre Umgebung, so dass es nie wirklich dunkel in der goldenen Spirale wird. Doch sie lodern nicht wirklich auf dem Wasser, sondern auf einer dünnen Schicht aus Öl.

Der Fluss führt reines Süßwasser, das nicht nur den Durst stillt, sondern auch heilende Kräfte hat. Das Land abseits des Flusses ist ebenfalls fruchtbar. Es finden sich Felder, Gärten, wildwachsende Pflanzen, Wälder, kleinere Flüsse und Seen. Ein wunderschönes Land, begrenzt von den Mauern der Spirale.

Es ist wunderschönes Land, beleuchtet von der orangenen Sonne, welche jeden Morgen aus dem roten Meer feuerrot aufsteigt, zum Himmel hoch zieht, dabei an roter Farbe verliert und so immer orangener wird, bis sie schließlich leuchtend gelb im Meer versinkt.

Bei Nacht scheint der Mond in allen Farben des Regenbogens, der genau quer zur Sonne über den Himmel zieht und die Spirale in mattes, buntes Licht taucht.

So wie das Land, sind auch die Bewohner:innen von Ha besonders schön und vielfältig. Es leben 12 Völker auf dem Land zwischen der Mauer der Spirale, also in den Windungen der Spirale. Sie sind sehr verschiedene, aber alle von der besonderer Schönheit und Anmut.

Da sind die Deragonali, kleine Drachenartige Wesen, die in den äüßersten Windungen der Spirale leben.

Dann folgen die Pusa, aufrechtgehende Katzen voller Anmut und Arroganz.

Das dritte Volk sind die Tanyopuy, kleine fliegende Feen oder Elfen, deren Haar in der Sonne funkelt.

Es folgen die Taikapu, die geflügelten Tiger.

Nach ihnen kommen die Urosa, die Bären die in Clanen das Land beherrschen.

Dann gibt es die Akhavi, große, aufrecht gehende und handwerklich sehr begabte Ratten mit goldenem Fell.

Ihnen folgen die Anakupu. Sie sind kleine Katzen mit Flügeln, einem kleine Horn auf der Stirn und buntem Fell, deren Augen freundlich funkeln.

Weiter innen leben die Iglame, Adlermenschen mit goldenem Federkleid.

Dann folgen die Pakhmahashe, die an Kolibri erinnern.

Denen nun folgen die Murisan, deren Federkleid zu einem wunderschönen Pfauenrad aufgestellt werden kann.

Im Innersten der Spirale finden sich die pflanzlichen Bulaklak, die an Flieder erinnern, und ihr Welt sehr ordentlich halten.

Zum Ende leben in der Spirale die ebenfalls pflanzlichen Puawai. Sie sind Rosenmenschen, die die Freiheit leben und dem Lichtturm am nächsten leben.

Neben den intelligenten Völkern gibt es eine Vielzahl von Tieren, die in der Spirale leben. So trifft man überall Füchse, Hasen, Ponys, Ratten und andere verschiedene Nager, Schmetterlinge, verschiedenste bunte Vögel, Schimmernde Echse und weitere Tiere. Das Märchenreich Ha ist reich an Leben, Formen und Farben.

Buchrezension: Die Irrlichter, herausgegeben von Fabienne Siegmund

Viele kleine Lichter, die einen in ihren Bann ziehen, dass man ihn Schritt für Schritt immer weiter folgt. Wenn das nicht die Beschreibung von Irrlichtern ist.

Um Irrlichter geht es in der Anthologie aus dem Torsten Low Verlag und die Beschreibung passt auch auf die Kurzgeschichten der Anthologie.

Es sind 26 Erzählungen, die sich da aneinander reihen, wie kleine Lichter, die einen in ihren Bann ziehen, so dass man ihnen folgt, Geschichte für Geschichte, bis man dann doch ans Ende kommt, und sich fragt, ob es nicht doch noch weitergeht.

Nur dass man am Ende der Lichter, nicht im Moor steht um langsam zu versinken, sondern gemütlich auf dem heimischen Sofa, oder wo auch immer man sich nieder gelassen hat, sitzt, einen Becher heiße Schokolade in den Händen und etwas melancholisch, dass es schon zu Ende sein soll. Es sind interessante und spannende Geschichten, die mich immer wieder überrascht haben, was ich ja besonders liebe, und jede für sich einzigartig sind.

Das Thema „Irrlichter“ wird in dieser Anthologie von den verschiedensten Seiten beleuchtet und von ganz unterschiedlichen Warten aus erzählt. Ob es die Perspektive des Irrlichts ist, die des schon längs Verstorbenen oder auch die des klassischen Wanderers. Es wird mit dem Thema gespielt und das Thema auch mal etwas weiter gefasst, so dass auch die Sicht anderer Lichter berücksichtigt wird und selbst Außerirdische zu ihrem Anteil an Beachtung kommen.

So hat jede der 26 kleinen Geschichten von „Irrlichter“ ihre eigene Art und Weise und birgt ihre Überraschungen.

Ich hatte mit „Irrlichter“ viel Vergnügen und habe die Geschichten gerne gelesen. Interessant war auch der kurze Absatz zu jeder Person, die hinter den Geschichten steht und natürlich das Vorwort der Band „Irrlichter“.

Die Irrlichter
Herausgeberin: Fabienne Siegmund
Torsten Low Verlag

Das Camp unter der schwarzen Stadt

Der Weg in die schwarze Stadt auf Midgard führt durch das Camp unter der Stadt.

Auf 36 Quadratkilometern liegen die 32 Bezirke rund um eine große Parkanlage. In der Mitte der Anlage befindet sich die Auffahrt zur Stadt. Doch vor das Betreten der schwarzen Stadt haben die Menschen ein Jahr Lernzeit gesetzt.

Wer es in das Camp geschafft hat, ist zumindest nicht mit einer ansteckenden Krankheit infiziert, aber es gibt einige Fähigkeiten, die man in einer von Krankheiten, Kriegen und Kapitalismus zersetzten Welt nicht unbedingt erlernt, die aber für das Leben in der Stadt unabdingbar sind.

Schon die Sprache der Stadt ist nicht überall auf der Welt geläufig. Es handelt sich um eine Mischung aus Japanisch, Englisch und Spanisch mit ein paar Elementen aus verschiedensten anderen Sprachen, und einer Grammatik die sich recht frei bei verschiedensten Sprachen bedient, und dabei nicht unbedingt auf die simplen Elemente zugreift.

Dazu kommen verschiedenste Fähigkeiten im Umgang mit der Stadttechnik, Grundlagen des politischen Systems und der sozialen Umgangsformen und natürlich elementares Wissen zum Schutz vor Krankheiten.

All das muss erlernt und trainiert werden, bevor jemand die schwarze Stadt betritt.

Jeder der 32 Bezirke des Camps ist um ein Versorgungszentrum angeordnet. Zum VZ gehört die Schule, in welcher die verschiedenen Arten des Unterrichts stattfinden, das Bezirksbüro für die gesamte Bürokratie, die Ausgabestelle für Kleidung und alles was man zum Leben braucht, die Kantine und die Kindertagesstätten in denen jedes Kind bis mindestens 14 Jahren von 9 bis 18 Uhr betreut wird. Kranke Kinder werden tagsüber nicht von ihren Eltern, sondern von medizinisch geschultem Fachpersonal betreut.

Im VZ befindet sich auch das Ärztehaus samt psychologischer Betreuung. Was den Menschen die im Camp lernen um Aufnahme in der schwarzen Stadt zu finden, eher selten klar ist: Über jeden von ihnen wird auch ein psychologisches Profil erstellt, dem entsprechend die Personen später in der schwarzen Stadt ihre Aufgaben und ihren ersten Wohnraum zugeteilt bekommen. Fähigkeiten, Neigung und Bedürfnisse werden analysiert, damit die Eingliederung in der Stadt nicht dem Zufall überlassen bleibt, aber auch um das Leben in der Stadt friedlich und reibungslos zu erhalten.

Für einen Ausschluss aus der Stadt gibt es nur zwei Gründe:
Eine ansteckende Krankheit.
Betrugsversuche.

Über das Camp wölbt sich eine Kuppel von gut 2 Kilometern Höhe. Unter der Kuppel ist das Wetter deutlich wärmer als in der Antarktis außerhalb der Kuppel, so dass es hier fließendes Gewässer zwischen den Bezirken, und grüne Parkanlagen entlang des Kanals gibt.

Wer im Camp aufgenommen wird, bekommt für ein Jahr ein Zimmer zugewiesen. Gruppen und Familien können gemeinsam in eine Wohnung ziehen, Einzelpersonen bekommen ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft zugewiesen. Die Zimmer sind nicht besonders groß, aber sauber, in gutem Zustand und ruhig. Es gibt in jedem Zimmer ein Bett, einen Schrank, einen Tisch und einen Stuhl sowie Zugang zum schwarzen Netz, dem Intranet der schwarzen Stadt, und einen Computer.

Dazu hat jede Wohnung einen Gemeinschaftsraum, eine Küche und ausreichend Sanitärräume für die hier lebenden Menschen.

Das Leben im Camp ist klar durchorganisiert. Morgens um 10 Uhr beginnen die Kurse, und enden um 15 Uhr. Zwischendurch gibt es Mittagessen, dass die Familien gemeinsam verbringen können. Da die Betreuung der Kinder bis 18 Uhr geht, haben auch Eltern nach ihren Kursen noch etwas Zeit, das Gelernte zu wiederholen. Von 8 bis 10 Uhr kann man im VZ frühstücken, Mittagessen gibt es von 12 bis 14 Uhr und ab 18 Uhr kann man hier zu Abend essen. Viele der hier lebenden Menschen besorgen sich aber die Lebensmittel um in ihren eigenen Küchen zu essen.

Was man zum Leben braucht, bekommt man im Camp gestellt. Geld gibt es zwar nicht, aber es hat sich ein recht reger Tauschhandel mit verschiedensten nicht verderblichen Waren entwickelt. Hier geht es um Luxusgüter, die im Camp selten sind, da es keinen Kontakt zur Außenwelt gibt.

Nach einem Jahr wird über die Aufnahme in der Stadt entschieden. Für gewöhnlich werden die Anwärter:innen aufgenommen. Dabei bekommen sie einen Platz in der Stadt zugewiesen.

Wer als für die Stadt untragbar eingestuft wird, muss das Camp verlassen und wird wieder in die Antarktis geschickt. So hat sich um das Camp herum ein langsam aber stetig wachsendes Lager gebildet, in dem die unterkommen, denen, aus welchen Gründen auch immer, der Zugang zur Stadt versagt bleibt.